Jüngere Menschen fühlen sich in der Pandemie zu wenig angesprochen

Jüngere Menschen fühlen sich von der Diskussion während der Corona-Pandemie wenig angesprochen. Sie erinnern sich laut einer Studie kaum an irgendeine Art der Kommunikation über ihre Altersgruppe – und wenn, dann seien es kritische Medienberichte gewesen.

Jüngere Menschen Covid Social Distancing

Eine gemeinsame Studie der Zürcher Hochschule für Angewandte Wissenschaften ZHAW und der Università della Svizzera italiana USI zeigt, dass der Diskurs im ersten Jahr der Corona-Pandemie grösstenteils an der jüngeren Bevölkerung vorbeiging, wie ZHAW und USI am Mittwoch mitteilten.

«Wir sehen, dass sich Junge durchaus um die Gesundheit älterer Menschen kümmern», wird Suzanne Suggs von der USI zitiert. Statt sie zu beschuldigen, sollte die Kommunikation gemäss Suggs aber besser bestimmte Verhaltensweisen fördern.

Junge Menschen wollen mehr Erklärungen

Dies gelinge insbesondere, wenn nachvollziehbar erklärt werde, warum welche Verhaltensweisen wichtig seien. Das Bedürfnis nach mehr Erklärungen ist offenbar gross. Viele Jüngere wünschten sich bei der Befragung eine bessere Begründung für die Corona-Massnahmen.

In einer nationalen Krise sei im Grunde jeder gefährdet und müsse entsprechend angesprochen werden, wird Julia Datva vom ZHAW-Departement Gesundheit zitiert.

Für Behörden und Gesundheitsorganisationen sei es schwierig, den Zusammenhang zu betonen und gleichzeitig alle Zielgruppen anzusprechen, heisst es in der Mitteilung weiter.

Das Forschungsteam untersuchte für die Studie den öffentlichen Diskurs in Medien, Politik oder Gesundheitsorganisation während der ersten Monate der Pandemie. Es führte zudem eine quantitative Umfrage sowie qualitative Interviews unter 15- bis 34-Jährigen in der deutschen und in der italienischen Schweiz durch. (SDA)

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