Wirz wirbt neu für Graubünden: Steinböcke wiedervereint mit ihren Schöpfern

Wirz hat sich in einem mehrstufigen Pitchverfahren den Kommunikationsetat der Marke Graubünden gesichert. In Zukunft soll die Werbung für Graubünden viel breiter abgestützt und die Region nicht nur als Ferien-, sondern auch als Wirtschafts- und Lebensstandort bekannter gemacht werden. Wirz löst damit Jung von Matt/Limmat ab.

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Die gesamtheitliche Kommunikationsoffensive trägt den Namen «Enavant 4.0». Livio Dainese, Co-CEO und Kreativchef von Wirz: «Ich freue mich riesig auf die neue Herausforderung mit dem für mich altbekannten Kunden. Die Bündner Eigenart lässt uns enormen Spielraum für kreative Kampagnen.» Gieri Spescha, Geschäftsführer der Marke Graubünden, ist voll des Lobes für die neue Agentur: «Das Konzept von Wirz hat uns von A bis Z überzeugt. Sie haben gezeigt, dass sie zeitgemäss und ganzheitlich denken können. Nun freuen wir uns auf die gemeinsame Umsetzung.» Mit ersten Kommunikationsmassnahmen im Rahmen von «Enavant 4.0» ist ab Frühjahr 2019 zu rechnen.

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Mit dem Wechsel zu Wirz kehren die beiden Steinböcke Gian und Giachen, seit Jahren die Stars der Graubünden-Kommunikationsmassnahmen, zu ihren beiden Schöpfern Livio Dainese und Fernando Perez zurück. Der amtierende «Werber des Jahres» Dainese und sein langjähriger Kreativ-Weggefährte Perez waren damals CDs bei Jung von Matt/Limmat und haben 2007 die Entscheidung der Agentur, das tierische Wahrzeichen Graubündens als Grundidee in den kommunikativen Fokus zu rücken, in Form der beiden Kult-Aushängeschilder in die Tat umgesetzt. Gian und Giachen gehören seither zu den beliebtesten Werbefiguren des Landes. Die beiden Erfinder wechselten Ende 2012 zu Hinderling Volkart und zogen ein Jahr später zu Wirz, wo sie Philipp Skrabal ersetzten.

2018 sind sie nun also wieder mit ihren vorlauten Paarhufern – gesprochen von Sergio Greco und Claudio Zuccolini – vereint und führen die langjährige Graubünden-Kampagne in die nächste Runde. Bis 2022 soll die Position des Kantons als führende Tourismusregion gefestigt sowie der Wirtschafts- und Lebensstandort Graubünden bekannter gemacht werden, wie es in einer Mitteilung heisst.

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Jung von Matt/Limmat verzichtete auf Pitch

Wirz tritt damit an die Stelle von Jung von Matt/Limmat – der Agentur, welche 2007 den Pitch um die vier Jahre zuvor von Advico Y&R lancierte Marke Graubünden gewann und die Region seither kommunikativ betreute. In Zusammenarbeit mit Jung von Matt/Limmat entstanden zahlreiche Kampagnen, die zum Teil nicht nur national, sondern auch international für Aufsehen sorgten – etwa das Dorftelefon in Tschlin oder zuletzt das polarisierende Fotografier-Verbot in Bergün.

Wirz hat Jung von Matt jedoch nicht im Pitch ausgestochen – der bisherige Etat-Halter hat gar nicht erst an der Ausschreibung teilgenommen. «Nach zehn Jahren Zusammenarbeit haben wir entscheiden, nicht ins Rennen um den Etat zu steigen», bestätigt Roman Hirsbrunner, CEO von Jung von Matt/Limmat, auf Nachfrage der Werbewoche. Wieso nicht? «Gemäss den Anforderungen der Ausschreibung braucht Graubünden eine Agentur, welche zwischen touristischen und nicht-touristischen Anliegen Brücken baut. Als bisherige Agentur stehen wir zwangsläufig eher für den ersten Teil», erklärt Hirsbrunner. Ganz leicht habe man sich mit dem «Loslassen» des Kunden aber nicht getan. «Logischerweise fiel uns der Entscheid schwer. Wir hatten aber stets einen guten Austausch dazu mit dem Kunden», so der Geschäftsführer von Jung von Matt/Limmat. Obwohl der Kunde enttäuscht gewesen sei, habe er den Entscheid verstehen können, sagt Hirsbrunner – und fügt mit einem Augenzwinkern an: «Nach zehn Jahren Zusammenarbeit kennt man sich ein wenig…» (hae)

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