KMU Swiss Symposium: «Zukunft Schweiz – Ein Pflegefall?»

Das KMU Swiss Symposium fand am Donnerstag im Trafo Baden nach zwei Jahren Corona-bedingter Abstinenz statt. Von den 400 angemeldeten Teilnehmer fanden rund 340 den Weg nach Baden.

Bundesrätin Viola Amherd bei ihrer Rede am KMU Swiss Symposium im Trafo Baden. (Bild: Alexander Wagner)

Nachdem in den beiden vorangegangen Jahren kein Symposium in Baden durchgeführt werden konnte, war das diesjährige 18. Symposium geprägt durch die Aktualitäten Ukraine und Covid. Bereits bei der Begrüssungsrede des Initianten von KMU Swiss, Armin Baumann, wurde die Wichtigkeit von Krisenmanagement erwähnt, und dass durch Weitsicht agiert und nicht reagiert werden kann.

Krisen zu bewältigen ist unter anderem eine Aufgabe der Armee. Bundesrätin, Chefin des VBS und somit Vorsteherin der Armee Viola Amherd konnte gegeben durch die Aktualitäten aus dem Vollen schöpfen. In ihrer Rede erwähnte Sie, dass die Armee mit Subsidiären Einsätzen bereits in der Pandemie gefordert war und weiss, wie mit Krisen umzugehen ist. Die Armee sei die Versicherung einer Volkswirtschaft und müsse aufgestockt werden, da die Ressourcen bei längeren Einsätzen an deren Grenze kommen. Deshalb wären Frauen willkommen, um dem «Fachkräftemangel» entgegenwirken zu können. Bezüglich der Ukraine soll man nicht in Panik fallen, aber wachsam sein, so Amherd.

Armin Baumann, Initiant von KMU Swiss. (Bild: Alexander Wagner)

Claudia Thali widmete sich der Kreativität, mit welcher Lösungen gefunden werden können, um einen «Pflegefall Schweiz» zu verhindern. Sie erwähnte, dass Kreativität nicht auf Befehl realisiert werden kann, sondern durch «Thinking out of the box» und Freiräume. Gemäss Studien entstehen die meisten Innovationen unter der Dusche.

So wäre es eventuell angebracht, die Reformen der Altersvorsorge unter der Dusche zu definieren. Denn die aktuellen Ansätze der Reformen lösen das Problem der demografischen Entwicklung, der steigenden Lebenserwartung und einer fixen Altersgrenze nicht, meinte Prof. Dr. Aymo Brunetti in seinem Referat. Er plädierte dafür, das Rentenalter zu flexibilisieren und erwähnte als Best-Practice-Beispiele Schweden und Norwegen.

Josef Zopp widmete sich in der Erläuterung der Entstehung der Umwandlungssätze und zeigte dabei die Problematik der unterschiedlichen Umwandlungssätze auf. Auch schilderte er, dass die von der Politik diskutierte Senkung des aktuellen Umwandlungssatzes von 6,8 auf 6 Prozent immer noch zu hoch ist und unterstrich, dass einige Pensionskassen schon heute wesentlich tiefere Ansätze anwenden.

Im Anschluss der Referate folgte die Diskussionsrunde über die Altersvorsorge. Dazu gesellte sich noch Thomas Boyer, CEO der Groupe Mutuel. Fazit war, dass jetzt agiert werden solle. Sonst werde sich noch ein trübes Bild abzeichnen. Unterstrichen wurde auch die Suche nach einer Lösung, die sich flexibel anpasst und so weitere Reformen überflüssig macht.

Im abschliessenden Referatsblock referierten Guido Konrad und Ernst Gisin über die Innovationskraft, um Mehrwerte für ein Hochpreisland wie die Schweiz zu schaffen und konkurrenzfähig zu sein. Mit der Attraktivität des Unternehmens, wie aber auch des Standorts, könne dem Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Susan Diethelm zeigte, dass ein Bad wie das Fortyseven in Bade dazu beitragen kann, den Wirtschaftsstandort entsprechend zu unterstützen.

In den «Wandelhallen» des Trafo Baden waren rund 25 Aussteller vertreten, bei denen sich die Teilnehmer über Produkte und Dienstleistungen schlau machen und sich vor allem auch vernetzen konnten.

Im Rückblick auf das Symposium kann festgehalten werden, dass die Schweiz noch gut unterwegs ist, aber dennoch einige Schwachpunkte aufweist: Politische Mühlen arbeiten langsamer als die wirtschaftlichen – und zum Teil arbeiten sie gegeneinander, was eine schnelle positive Entwicklung verhindert. Die Covid-Krise wurde im Vergleich zu anderen Ländern noch relativ gut abgearbeitet, aber sie zeigte auch gewisse Abhängigkeit von anderen Märkten. Mit Innovationen, Kreativität und Flexibilität lässt sich einiges abfedern.

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