Veranstaltungsbranche steckt nach wie vor mitten in der Krise

Durch die Corona-bedingten wirtschaftlichen Einschränkungen und den damit verbundenen Umsatzeinbruch kann die Wirtschaftshilfe für die Veranstaltungsbranche nicht eingeschränkt werden. Die Allianz der Veranstalterverbände spricht sich für ein Ja zum Covid-19-Gesetz aus.

Veranstaltungsbranche
Die zweite Covid-Umfrage in der Veranstaltungs- und Messebranche verdeutlicht, dass diese nach wie vor auf die Wirtschaftshilfe angewiesen ist. (Quelle: Expo Event)

Die Veranstaltungsbranche erhoffte sich ab Herbst 2021 volle Auftragsbücher, um die Umsatzeinbussen zumindest teilweise wieder wettzumachen. Die Realität zeigt, dass Veranstaltungen aufgrund des erheblichen Mehraufwandes hinsichtlich Umsetzung notwendiger Schutzmassnahmen sowie den verhaltenen Besucherzahlen oft kaum rentabel umgesetzt werden können oder – um Schaden abzuwenden – gar im Voraus wieder abgesagt werden müssen. Auch wirken sich die Zertifikatspflicht sowie der Umstand, dass Covid-Zertifikatstests ab 1. Oktober 2021 kostenpflichtig sind, einschränkend auf das Besuchervolumen aus.

Die Zahlen der zweiten Branchenumfrage der Veranstaltungs- und Messebranche 2021 zeigen ein klares Bild: Die Branche hat nach einem rabenschwarzem Jahr 2020 ein weiteres düsteres 2021 bald hinter sich. Bei einem Umsatz von 2,37 Milliarden Franken im Krisenjahr 2020, weist die Branche Ende 2021 lediglich einen Umsatz von rund 2,52 Milliarden Franken aus. Der Vergleich des Umsatzes im Vor-Pandemiejahr 2019, der rund 5,56 Milliarden Franken betrug, zeigt deutlich, dass die Krise in der Veranstaltungs- und Messebranche noch nicht vorbei ist und die Erholung deutlich länger dauert als angenommen. Auch für das Jahr 2022 wird gemäss Prognose lediglich mit 50Prozent des Umsatzvolumens im Vergleich zum 2019 gerechnet.

Die Zahlen verdeutlichen, dass die Weiterführung der Massnahmen für die Branche essenziell ist. Auch zeigt die Umfrage, dass nur dank Finanzhilfen wie die Kurzarbeitsentschädigung einem noch massiveren Stellenabbau entgegengewirkt werden konnte.

Die Allianz der Veranstalterverbände fordert daher die Weiterführung aller gesamtwirtschaftlichen sowie der sektorspezifischen Unterstützungs- und Entschädigungsmassnahmen bis Ende 2022, da die Rahmenbedingungen nach wie vor ein normales Wirtschaften verunmöglichen. Andernfalls seien die speziell die Veranstaltungsbranche betreffenden Einschränkungen nicht mehr zu rechtfertigen, so Christoph Kamber, Präsident Expo Event Swiss LiveCom Association. Ab Aufhebung aller Massnahmen wird es noch sechs bis zwölf Monate dauern, bis die Branche wieder im Normalbetrieb ist.

Ebenso spricht sich die Allianz der Veranstalterverbände für ein JA zu den Änderungen des Covid-19-Gesetzes aus: Es schaffe die befristete gesetzliche Grundlage, für die dringend notwendigen wirtschaftlichen Unterstützungsleistungen, so auch für den Schutzschirm, und ist Grundlage für das Covid-Zertifikat, das grössere Veranstaltungen überhaupt erst ermöglicht und bei den Besuchenden Vertrauen schafft, auf das die Branche in Zeiten von grosser Unsicherheit dringend angewiesen ist.

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