Absage der Art Basel in Hong Kong: Rückwirkungen auf die Schweiz?

Die vom 19. bis zum 21. März 2020 geplante Kunstmesse Art Basel in Hong Kong wurde wegen des Coronavirus abgesagt. Welche Konsequenzen hat das jetzt für die Art in Basel im Juni 2020 und für die MCH Group?

MCH Group

 Das glamouröse Hafenbecken in Hong Kong.

 

Wegen dem Coronavirus, den die Weltgesundheitsorganisation WHO als eine gesundheitliche Notlage von internationaler Tragweite einstuft, sah sich die MCH Group dazu gezwungen, die bevorstehende Durchführung der Art Basel in Hong Kong abzusagen.

Verschiedene Faktoren als Folge der Verbreitung des Coronavirus haben zu diesem Entscheid der Veranstalter der Art Basel geführt. Gemäss der MCH Group sind das die Sorge um die Gesundheit und Sicherheit der an der Messe Beschäftigten und der Besucherinnen und Besucher, die grossen logistischen Herausforderungen beim Transport der Kunstwerke nach Hong Kong und beim Aufbau der Messe, sowie die zunehmenden Schwierigkeiten im internationalen Reiseverkehr.

MCH Group

Die Weltleitmesse Art Basel.

 

Markenschaden für die Art und für Basel

Die Art Basel Hong Kong war intelligente weltweite Markenführung der MCH Group, die Messe in Hong Kong stellte für die Marke Art Basel eine grössere Bekanntheit und Reichweite für den Markennamen her. Normalerweise führen Satellitenmessen auch zu mehr Aussteller- und Besucherkunden aus demselben Land im Heimgeschäft.

Dieser Prozess – mehr Umsatz im Ausland, mehr Markenrenomée für die Kunstmesse in und um die Stadt Basel – ist jetzt unterbrochen. Und es könnte auch der Weltleitmesse Art in Basel schaden. Der schöne Schein der grossen Marke ist angekratzt, Stimmen munkeln, wegen Corona sei auch die Art in Basel vom 18. – 21. Juni 2020 in Gefahr. Tatsächlich ist zu erwarten, dass eine grosse Zahl der asiatischen Besucherinnen der Messe im Sommer in Basel fernbleiben.

Im Jahr 2003, als das Sars-Virus grassierte, wurde erstmals der Versuch gewagt, Teile der Uhren- und Schmuckmesse Baselworld parallel auch in Zürich durchzuführen. Aber wegen des Virus blieben die Messehallen leer, was das Pilotprojekt für alle Zeiten killte. Gemäss der MCH Group ist der finanzielle Schaden der Absage der Art Basel im Hong Kong gross. Leiden könnte aber auch die strahlende Marke Art Basel.

 

Wie geht es im Jahr 2021 weiter?

Wie weiter mit der Art Basel in Hong Kong? Die MCH Group beteuert, dass sie 2021 wieder in Hong Kong stattfinden werde. Aber so sicher scheint das nicht. Aussteller, die sich einmal gegen eine Messe entschieden haben wie der Rückgang bei der ehemals grossen Baselworld zeigt, sind nur schwer für eine Rückkehr zu bewegen, die psychologische Hürde ist gross.

Das ist zwar bei der Art Basel Hong Kong nicht der Fall. Durch die Absage durch den Veranstalter, die MCH Group, besteht eine leicht günstigere Situation, ein psychologischer Vorteil. Aber sie verursacht neben dem Rückgang der Messewirtschaft in der Schweiz und den hausgemachten Problemen in Basel einen weiteren Imageschaden. Dem Aktienkurs der MCH Group wird die Absage nicht gut tun.

Weitere Artikel zum Thema