Post verkauft Swiss Post Solutions für 375 Millionen Franken

Die Post verkauft ihre Tochtergesellschaft Swiss Post Solutions an eine Private-Equity-Firma. Die Konzerntochter der Post wird von der in Freienbach SZ und London ansässigen AS Equity Partners übernommen. Die Gewerkschaft Syndicom kritisiert den Verkauf.

Swiss PostDie Transaktion bewertet die im Dokumentenmanagement tätige Swiss Post Solutions SPS mit einem Unternehmenswert von 375 Millionen Franken, wie die Post am Montag mitteilte. Der Verkauf erfolge im Zug der Umsetzung der Strategie «Post von morgen», die eine laufende Überprüfung des Portfolios der Post beinhalte.

In Börsenkreisen kam im vergangenen Sommer die Spekulation auf, die Post könnte SPS an die Schweizer Börse bringen. Damals wurde ein möglicher Unternehmenswert von insgesamt 400 bis 500 Millionen Franken kolportiert. Die nicht offiziell kommunizierten Pläne der Post für einen Börsengang von SPS haben sich damit offenbar definitiv zerschlagen.

SPS habe sich zu einer führenden Anbieterin von Lösungen zur Auslagerung von Geschäftsprozessen und Dokumentenmanagement entwickelt, schreibt die Post. Das Wachstum von SPS sei bereits seit einigen Jahren vor allem in den Kernmärkten Asien, USA und Europa erfolgt. Um weiterhin erfolgreich zu wachsen, stünden Investitionen und Akquisitionen für SPS im Ausland an.

Verkauf als beste strategische Option

Vor diesem Hintergrund stelle sich die Frage, ob die Post noch die geeignete Eigentümerin sei, begründet die Post ihr Vorgehen. Nach der Prüfung verschiedener strategischer Optionen kam die Post deshalb zum Schluss, dass ein Verkauf die beste Variante ist. Die Post will sich selbst auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und dort investieren, «wo die Grundversorgung und die Logistik für die Schweiz nachhaltig ausgebaut und gestärkt werden.»

SPS beschäftigt global rund 7800 Mitarbeiter in mehr als 20 Ländern. Diese werden von AS Equity Partners übernommen. Zu den Kunden zählen insbesondere Banken, Versicherungen, Telekommunikationsanbieter sowie Unternehmen im Gesundheitswesen.

Der Verkaufsvertrag wurde am vergangenen Freitag unterzeichnet, die effektive Übernahme soll in den folgenden Monaten abgeschlossen werden, vorbehaltlich der Erfüllung regulatorischer Vorgaben und Vollzugsbedingungen.

Gewerkschaft kritisiert Verkauf

Die Gewerkschaft Syndicom kritisierte in einer Mitteilung vom Montag den Verkauf. Damit seien die Arbeitsbedingungen der Angestellten akut gefährdet, sofern sich SPS nicht zu einer Verlängerung der Sozialpartnerschaft bekenne. Die Post stehle sich nun aus der Verantwortung für diese Menschen und kassiere dafür ordentlich.

Syndicom wolle die Weiterführung der Sozialpartnerschaft mit der SPS-Führung besprechen. Die Gewerkschaft fordert, dass GAV-Verhandlungen stattfinden. Der GAV laufe Ende 2022 aus, die Verhandlungen zur Verlängerung seien im Frühjahr geplant. (SDA)

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