Schweizer Unternehmen nützen Potential der mobilen Kommunikation nicht aus

DIGITALE KOMMUNIKATION Eine Umfrage unter rund 2800 Kommunikationsprofis aus 42 Ländern zeigt die abnehmende Bedeutung von Pressearbeit. Nur zwei von drei Schweizer Unternehmen mit mobiler Website nutzen ihr Social-Media-Potenzial aus. Die Kommunikation via mobile Kanäle stellt Schweizer Unternehmen vor viele Fragezeichen. In den kommenden drei Jahren wird traditionelle Medienarbeit nach Einschätzung von PR-Managern weiter an Bedeutung […]

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Die Kommunikation via mobile Kanäle stellt Schweizer Unternehmen vor viele Fragezeichen. In den kommenden drei Jahren wird traditionelle Medienarbeit nach Einschätzung von PR-Managern weiter an Bedeutung verlieren. Das ist ein Ergebnis des von Ketchum unterstützten European Communication Monitor (ECM), der weltweit grössten Umfrage unter Kommunikationsprofis.Pressearbeit verliert an BedeutungWährend heute noch 76 Prozent der PR-Manager Pressearbeit für wichtig halten, sinkt dieser Wert mit Blick auf 2017 um 35 Prozentpunkte; für TV und Radio beträgt der Bedeutungsrückgang lediglich 13 Prozentpunkte.Dagegen werden bis 2017 Social-Media-Plattformen wie Facebook und Twitter (plus 26 Prozentpunkte) und vor allem Instrumente für die mobile Kommunikation – zum Beispiel Apps – (plus 40 Prozentpunkte) nach Einschätzung der PR-Profis immer wichtiger, um Stakeholder und Zielgruppen anzusprechen.«Allerdings haben nur zwei von drei Organisationen in der Schweiz ihre Webseiten für mobile Endgeräte optimiert» sagt Adrian Huwyler, Head of Digital Marketing bei PRfact, der Schweizer Affiliate-Agentur von Ketchum.Integration als grosse HerausforderungFür sechs von zehn Schweizer PR-Managern besteht die grösste Chance mobiler Kommunikation darin, Informationen nutzerfreundlich anzubieten. Als fast genauso attraktiv bewerten sie die Möglichkeit, in Echtzeit und direkt mit ihren Zielgruppen kommunizieren zu können.Die grösste Herausforderung bei der Einführung mobiler Kommunikationskanäle dagegen ist nach Meinung von 65 Prozent der Befragten, dass die Instrumente in die gesamte Kommunikationsstrategie integriert werden und einen zusätzlichen Wert bieten müssten.Investition in mobile Kommunikationskanäle unumgänglich«Nur jede vierte Schweizer Organisation hat einen mobilen Pressebereich für Journalisten», sagt Adrian Huwyler. «Dabei wissen Kommunikationsprofis durch ihre eigene Networking-Erfahrung, wie wichtig digitale und soziale Medien schon seit Jahren sind. Dennoch investieren Unternehmen immer noch zu wenig in digitale und mobile Kommunikationskanäle abseits ihrer Produkte und Marken.»Gute Lösungsansätze sind gefragt. Die PRfact AG hat zusammen mit ihrem Kunden PXL AG einen Newsroom entwickelt, der verschiedene Multimedia-Daten auf sämtlichen mobilen Endgeräten darstellen kann. Die Lancierung wird noch dieses Jahr erfolgen.Social-Media-Erwartungen der ZielgruppenEin weiteres Ergebnis des European Communication Monitor zeigt, was PR-Experten denken, welche Erwartungen Stakeholder an die Inhalte der Social-Media-Kommunikation von Unternehmen haben.Die Kommunikations-Profis meinen, dass Informationen über Events und Krisen am wichtigsten (70 Prozent) sind. Unmittelbar dahinter folgt der Wunsch nach Produkt- und Serviceinformationen zu künftigen und neuen Angeboten (66 Prozent). Details zu aktuellen Artikeln und zu Corporate-Social-Responsibility-Massnahmen rangieren in der Wunschliste gleichauf (beide 64 Prozent). Finanznachrichten sind in der Social-Media-Kommunikation dagegen weniger bedeutend.Den vollständigen Bericht zum ECM 2014 gibt es auf www.communicationmonitor.eu. Dort gibt es auch die Ergebnisse aus den letzten Jahren.

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