«Die eierlegende Online-Wollmilchsau gibt es nicht»

TRENDUMFRAGE Im zweiten Teil unserer grossen Umfrage äussern sich fünf weitere SOM-Aussteller zu den wichtigsten Trens im Digital Marketing und E-Business. Storytellung, Personalisierung und Emotionen spielen dabei einen entscheidende Rolle. Was bringt die Zukunft im Digital Marketing und E-Business? Experten blicken voraus und wagen Prognosen. «Grosse Abwanderung vom TV in den Online-Bereich» «Wir sehen eine […]

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Was bringt die Zukunft im Digital Marketing und E-Business? Experten blicken voraus und wagen Prognosen.

«Grosse Abwanderung vom TV in den Online-Bereich»

«Wir sehen eine grosse Abwanderung vom TV in den Online-Bereich. Gerade bewegte Bilder nehmen im Internet zu. Ausserdem wird grosser Wert auf die zielgerichtete Ansprache gelegt, da die Werbeflut nicht weniger wird. Ein wichtiger Faktor ist hier das zielgruppengerechte Targeting. Ein grosser USP von moneyhouse.ch ist das Targeting, womit die richtige Werbung auch der richtigen Zielgruppe angezeigt wird. Ausserdem legen wir grossen Wert auf die Qualität und die laufende Optimierung einer jeden Werbekampagne. Wir möchten gerade den heutigen KMU den Mehrwert von Online-Marketingmassnahmen näher bringen. Online-Marketing kostet nicht viel, ist aber sehr effektiv und auch zukunftsgerichtet.»

«Digital als Einzeldisziplin ist tod»

«1. Digital als Einzeldisziplin ist tot: Die Konkurrenz nimmt zu, die Kontaktkosten steigen, immer mehr Kanäle stehen bereit – die eierlegende Online-Wollmilchsau gibt es nicht. Crossmedia- und Crosschannel-Strategien sind gefragt, es braucht digitanaloge Mehrkämpfer.2. Dialog und Personalisierung: Online kostet es fast nichts, Menschen persönlich anzusprechen, man muss sie nur kennen. Auch kanalübergreifend, z.B. mit Print-to-Web, hat Personalisierung noch viel Potenzial. Ein Knackpunkt – aber lösbar – sind der Umgang mit persönlichen Daten und die Implementierung in CRM-Systemen.3. Inhalte sind wichtiger als Systeme: Den richtigen Leuten das für sie Wichtige spannend zu erzählen, bringt mehr als ein raffiniertes technisches System. Die beste Idee, die stärkste Marke, die kompetenteste Website werden gewinnen. Systeme sind Mittel zum Zweck, Inhalte jederzeit situationsgerecht aufzubereiten.4. SEO ist neu zu definieren: Technische Optimierung und aktives Link-Building – das sind Strategien von gestern und die Hausaufgaben von heute – genauso wie mobilfähige Websites. Strategien von morgen berücksichtigen die Trends 1 bis 3.5. Social-Media-Strategien fehlen noch in vielen Organisationen. Dabei geht es um zentrale Marketingthemen. Inhalte erarbeiten, Inhalte verbreiten und Dialoge führen. Es braucht nicht unbedingt viel Aufwand, aber ein paar wichtige Entscheide.»

«Das emotionale Erlebnis rückt ins Zentrum»

«Wir glauben, dass das emotionale Erlebnis immer stärker ins Zentrum des digitalen Marketings rückt. Wer sich vom Wettbewerb differenzieren will, muss Kunden ein persönliches Einkaufserlebnis bieten. Der multioptionale Kunde möchte auch online begeistert werden, dann gewinnt man ihn und er bleibt dem Unternehmen treu. Zentrale Herausforderung ist dabei, für jeden Kunden die jeweils individuell relevanten Inhalte zu identifizieren und ihn entsprechend abzuholen. Wir sehen vier zentrale Treiber, die Unternehmen unterstützen, ihre Kunden zu überzeugen:1. Content Marketing: Über emotionale Inhalte identifiziert sich der Kunde mit einem Anbieter und seinen Produkten beziehungsweise Dienstleistungen. Unternehmen müssen deshalb zunehmend zu Geschichtenerzählern werden.2. Responsive Webdesign: Die Customer Journey ist individueller als je zuvor. Auf der Reise von Inspiration, Evaluation, Kauf bis hin zu After-Sales nutzen Kunden unterschiedlichste Touchpoints mit dem Unternehmen. Unternehmen müssen den Zugang zu ihren Produkten endgeräteunabhängig gestalten, um dem Kunden ein nahtloses ‹Channel Hopping› zu ermöglichen.3. Personalisierung: Das uralte Geheimnis einer guten und langfristigen Beziehung zu einem Kunden ist auch online das Wissen um die Interessen, Präferenzen und den Geschmack der Kunden. Händler, die beispielsweise mittels Realtime-Analytics Kundenverhalten in Echtzeit analysieren, können ihr Angebot individueller auf die Kundenbedürfnisse ausrichten. Sie schaffen damit dynamische und personalisierte Einkaufserlebnisse.4. Flexible Prozesse: Auch durchgängige, kanalübergreifende Bestell- und Logistikprozesse sind Ansatzpunkte, den Kunden zu überraschen. Same Day Delivery, ROPO sind hier die Schlagworte. Dabei gilt es zu berücksichtigen, dass jeder Kanal über spezifische Eigenschaften und Chancen verfügt.»

«Integration der unterschiedlichen Kanäle im Kundendialog»

«Der wichtigste Trend ist mit Sicherheit die Integration der unterschiedlichen Kanäle im Kundendialog. Denn der Konsument unterscheidet nicht zwischen Offline und Online. Seine Reise führt ihn also längst durch beide Welten, ganz nach Bedarf, Angebot und Möglichkeit. Wer seinem Kunden auf dieser Reise nicht folgen kann, verschenkt zwangsläufig Umsätze.Eine aktuelle Studie von Roland Berger zeigt, dass die Kunden zwar viel Zeit im E-Commerce- Umfeld verbringen, die meisten echten Transaktionen aber nach wie vor im stationären Handel stattfinden – man spricht vom ‹ROPO-Effekt› (Research Online, Purchase Offline). Die Herausforderung für die Unternehmen ist dabei klar der Wandel der Sichtweise: Das Kundenmanagement, wie es klassisch im CRM gepflegt wird, und die Konsumenteninteraktion, wie sie das Online-Marketing betreibt, dürfen nicht mehr nebeneinander her laufen. Isolierte Kampagnen für isolierte Produkte mit isolierten Datenbeständen können nicht mehr erfolgreich genug sein.»

«Mache es den Kunden so einfach wie möglich»

«Trends im Internet-Business würde ich so zusammenfassen: Easy. Sexy. Pro.1. Easy: Mache es dem Kunden so einfach wie möglich. Dies ist für die Marketing- und Webverantwortlichen ein riesiger Aufwand. Muss man doch weg vom Bauchladen und hin zur massgeschneiderten Lösung für den Kunden. Um dies leisten zu können, braucht es intensive konzeptionelle Vorarbeit. Wie Goethe schon sagte: ‹Ich hatte keine Zeit für einen kurzen Brief.›2. Sexy: Die Bilder- und Videowelten müssen den Betrachter emotional ansprechen. Die passenden Bilder und Videos für ein Unternehmen auszuwählen oder erstellen zu lassen, wird zu einer zentralen Herausforderung. Die visuelle Ansprache der Kunden ist vielfach ‹matchentscheidend›. Besonders in den Social Media. Es gilt die Aufmerksamkeitsspanne zu erhöhen und einen direkten emotionalen Zugang zu erreichen. Und das Wichtigste: Es muss authentisch sein. Passen die Bilder nicht zum Unternehmen, nimmt der Kunde das Unternehmen in der Realität anders wahr, ist der Webauftritt unglaubwürdig.3. Pro: Professionelle Abläufe sorgen für eine kontinuierliche Verbesserung. Wie in anderen Unternehmensbereichen bereits üblich, müssen auch im Webbereich qualitätssichernde Prozesse installiert werden. Ohne eine strategische Ausrichtung aller Aktivitäten verpuffen viele Aktionen, ohne auf das Unternehmensergebnis einzuzahlen. Im Zentrum der Professionalisierung stehen: Webanalyse, A/BTestings, AdWords-Optimierung und die Vernetzung der Social-Media-Aktivitäten.»

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