Die Digitale Transformation – neue Potenziale für Fachmedien

MEDIEN Das Medienhaus Vogel Business Media steckt mitten in einem Veränderungsprozess. Verschiebungen der Nutzergewohnheiten und die Ansprüche der Werbetreibenden erfordern unter anderem eine Entwicklung von Geschäftsmodellen ausserhalb des Kerngeschäftes. Das Fachmedienhaus Vogel Business Media positioniert sich neu auf dem Markt.VON STEFAN EISELEIN*Vogel Business Media ist ein großes, unabhängiges Fachmedienhaus, mittelständisch, im Familienbesitz. Mit rund 100 […]

vogel_media
Das Fachmedienhaus Vogel Business Media positioniert sich neu auf dem Markt.VON STEFAN EISELEIN*Vogel Business Media ist ein großes, unabhängiges Fachmedienhaus, mittelständisch, im Familienbesitz. Mit rund 100 Fachmedien, rund 100 Webportalen und rund 100 Business-Events sowie zahlreichen Services erwirtschaftet das Unternehmen rund 100 Millionen Euro jährlich. In Deutschland produziert Vogel an acht Standorten und hat mehrere internationale Engagements, das älteste ist übrigens das in der Schweiz, das 1930 seinen Lauf nahm. Es hat heute seinen Sitz in Thalwil bei Zürich und trägt die Firmierung Vogel Business Media AG. Vogel ist schon sehr lange in den vier Märkten Industrie, Automotive, Informationstechnologie und Recht, Wirtschaft, Steuern aktiv und erreicht pro Monat in rund 100 Ländern rund 10 Millionen Entscheider.Aktuell ist Vogel Business Media – wie alle anderen Medienhäuser auch – stark in Veränderung begriffen und befindet sich in einem Transformationsprozess vom Fachverlag zum mehrmedialen Wissens- und Kommunikationspartner.Was ist das Big Picture? Wo geht die Reise für Fachmedienhäuser hin? Welche Rolle spielt das Brand Modell als Community Organizer und welche Chancen bietet Big Data in Form von Smart Data für das Data Driven Business? Vogel Business Media sammelt mit seiner Vogel Future Group seit 2005, also seit vielen Jahren, permanent Erfahrungen. Gute wie weniger gute, und agiert agil und dynamisch auf die Erkenntnisse.Warum Transformation? Warum jetzt und warum so schnell?Der Anlass zur Transformation ist die heftige Veränderung der Nutzergewohnheiten, zum einen. Und die Ansprüche der Werbetreibenden zum anderen. Am Beispiel von Lukas, einem Studenten aus dem Jahr 2020 und seinem digitalen Rhizom wird deutlich, wie sich in Zukunft die Art und Weise der Kommunikation sowie der Wissens- und Informationsvermittlung verändert. Es entstehen funktionale und thematische Themencluster: persönliche und technische Kommunikation, automatische und Recherche-Kommunikation.Immer wichtiger werden glaubwürdige Filterfunktionen. Der virtuelle Filteragent ist individuell konfigurierbar.  Ein weiterer Treiber für einen starken Wandel der Medien und ihrer Geschäftsmodelle und Aktivitäten spiegelt sich in der Entwicklung der Werbeumsätze. Während der Printanzeigenumsatz der Fachpresse stark sank, stiegen die Werbeumsätze von Google im gleichen Zeitraum um rund 50%. Diese Umschichtung der Budgets in den Kommunikationsetats der Werbetreibenden und der Unternehmen erfordert andere Kommunikationsangebote. Das Ziel bleibt gleich: ein möglichst direkter und effektiver Zugang zu den Akteuren in den Märkten.Die Mission hat drei AufgabenDie drei Handlungsfelder sind erstens die Weiterentwicklung des Kerngeschäfts, zweitens die neue Entwicklung von Geschäftsmodellen außerhalb des Kerngeschäfts und drittens die Entwicklung von innovativen Produkten.Eine wichtige Rolle für das Kerngeschäft spielen die a) Diversifikation des werbefinanzierten Geschäfts sowie b) die Transformation des userfinanzierten Geschäfts. Für neuen Produkte sind Bedürfnisanalysen, ein elegantes und unkompliziertes Ideenmanagement genauso wichtig, wie externe Inputs von außen, etwa durch Open-Innovation-Modelle.Sechs Impulse fürs Kerngeschäft– Contributed Journalism zur Generierung großer Reichweiten- Content Curation zur Schärfung von Themenkompetenz und Markenimage- Data-driven Journalism nutzt clever Datenquellen für nutzwertigen Content- Native Advertising ist Sponsoren-Content in redaktionellem Gewand- Customized Media nutzt crossmedialen Kampagnen in vernetzten Medien- Paid Content erschließt digitale Bezahlmodelle mit werthaltigem ContentFür diesen Transformationsprozess in Medienhäusern ist ein Change Management notwendig, das holistisch das Unternehmen erfasst und dabei den Identitätskern, die Unternehmenskultur vollständig durchdringt. Es geht um einen grundsätzlichen Wandel von einer unidirektionalen Kommunikation hin zu einer bidirektionalen Dialog, von der einseitigen Verkündung der Verlage an ihre Lesern hin zu einem passgenauen Wissens- und Informationsangebot für die Menschen in den Märkten, und dieses Angebot basiert auf dem direkten Dialog vor allem in sozialen Netzwerken.Die Empfehlungen lauten:• nicht alles selber neu erfinden – externe Inputs nutzen• klare Priorisierung• Die Dinge, die man verändert, in den Fokus nehmen.• Den Nutzwert im Auge behalten.• In der digitalen Welt: messen, messen, messen!*Stefan Eiselein ist Leiter der Vogel Future Group und Mitglied der Geschäftsleitung von Vogel Business Media.

Weitere Artikel zum Thema