Anteil der KMU-Mitarbeitenden im Homeoffice steigt stark an

Seit Beginn der Coronakrise arbeiten viel mehr KMU-Angestellte im Homeoffice als zuvor. Allerdings kann nur ein Drittel aller KMU überhaupt Mitarbeitende von zuhause aus arbeiten lassen. Dies zeigt eine Befragung von Gfs-Zürich.

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Vor allem in der Gastronomie ist Homeoffice kaum eine Option – 86 Prozent der Gastrobetriebe mit einer Mitarbeiteranzahl zwischen 4 und 49 Personen können gar keine Angestellten ins Homeoffice schicken. Aber auch in der Produktion und im verarbeitenden Gewerbe braucht fast die Hälfte der KMU alle Mitarbeitenden vor Ort.

Einfacher ist die Umstellung auf Homeoffice laut einer Studie hingegen in Branchen wie ICT und Marketing oder im Dienstleistungsbereich. Dort gaben 87 beziehungsweise 83 Prozent der befragten Geschäftsführer an, dass sie zumindest Teile ihres Personals von zuhause aus arbeiten lassen könnten.

 

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Diese Studie, die am Dienstag veröffentlicht wurde, wurde im Auftrag der Dachorganisation der digitalen Schweiz, Digitalswitzerland, der Mobiliar, dem Nationalen Zentrum für Cybersicherheit (NCSC) des Bundes, der Hochschule für Wirtschaft der Fachhochschule Nordwestschweiz (FHNW) und der Schweizerischen Akademie der Technischen Wissenschaften (SATW) erstellt.

Über alle Branchen hinweg sind gemäss den Resultaten der Befragung zwei Drittel der Unternehmen in der Lage, wenn nötig die ganze Belegschaft oder Teile davon ins Homeoffice zu schicken.

 

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Schnelle Umstellung auf Homeoffice

Laut den Studienautoren ist es ausserdem beachtlich, wie schnell die Unternehmen während des Lockdowns in der Lage waren, auf Arbeit im Homeoffice umzustellen. «Das Arbeiten von zuhause aus war für den Grossteil der Unternehmen problemlos oder mit einfachen Massnahmen möglich», sagte Studienautorin Karin Mändli Lerch vom Forschungsinstitut GFS Zürich gegenüber den Medien. Allerdings seien selbstredend diejenigen Unternehmen bei der Umstellung im Vorteil gewesen, die bereits vorher sehr digital aufgestellt waren, sagte sie.

Während des Lockdowns waren rund 40 Prozent der Mitarbeitenden von Unternehmen, die auf Homeoffice umstellen können, auch tatsächlich von zuhause aus tätig. Nach dem Lockdown ging diese Zahl zwar wieder zurück, lag aber zum Ende der Befragung Anfang Oktober noch beträchtlich höher als vor dem Lockdown. So arbeiteten gesamthaft 10 Prozent aller Angestellten vor dem Lockdown im Homeoffice, danach waren es 16 Prozent.

Besonders auffällig sei die Entwicklung bei Firmen, die im Bereich ICT oder Marketing tätig sind, sagte Mändli Lerch. «Hier waren vorher 16 Prozent der Angestellten im Homeoffice tätig, jetzt sind es 31 Prozent – das ist also eine Verdoppelung der Anzahl.» Ob diese Steigerung auch längerfristig erhalten bleibe, sei allerdings noch nicht klar, betonten die Studienautoren. 29 Prozent der Firmen hätten jedoch angegeben, ihren Mitarbeitenden auch künftig vermehrt die Arbeit im Homeoffice zu ermöglichen. (SDA)

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Gfs-Zürich hat 503 Geschäftsführende von Unternehmen mit 4 bis 49 Mitarbeitenden in der ganzen Schweiz zu den Auswirkungen der Corona-Krise auf Digitalisierung und Cybersicherheit in Schweizer KMU befragt.

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