Datenschützer klagt gegen Helsana wegen Gesundheits-App

Die «Helsana+»-App verletzt den Datenschutz der Nutzer, findet der Eidgenössische Datenschützer. Das Gericht soll nun entscheiden.

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Wie die Schweiz am Wochenende in ihrer aktuellen Ausgabe schreibt, muss bei der Installation der App eingewilligt werden, dass die Zusatzversicherung überprüfen darf, ob der Betroffene über eine Grundversicherung bei der Helsana-Gruppe verfügt.

Die Übermittlung der Daten von der Grund- zur Zusatzversicherung sei rechtswidrig – dafür fehle die Rechtsgrundlage und die Einwilligung sei deshalb unwirksam, findet der Datenschützer. Ebenfalls stört er sich daran, dass die Helsana-Grundversicherten einen Teil ihrer Grundversicherungsprämie zurückerhalten – auch hier fehle die gesetzliche Grundlage. Der Datenschützer hat deshalb beim Bundesverwaltungsgericht Klage eingereicht.

Mit der App sollen die Nutzer zu einem gesundheitsbewussten Verhalten animiert werden. Helsana-Kunden sammeln Punkte, welche sie gegen Barauszahlungen und Partnerangebote eintauschen können.

Helsana beurteilt die rechtliche Situation anders, will sich aber bis zum gerichtlichen Entscheid an die Empfehlungen des Eidgenössischen Datenschützers halten.

Auch die Stiftung für Konsumentschutz hat ihre liebe Mühe mit dem Helsana+-Programm und empfiehlt, darauf zu verzichten oder es auf die Zusatzversicherung zu beschränken. Generell sollten Konsumenten vorsichtig und zurückhaltend sein, wenn Apps und Rabattprogramme Gesundheitsdaten an Krankenversicherer übermitteln, warnt die Stiftung. (hae)

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