KMU-Umfrage: Energie- und Rohstoffpreise als Betriebsrisiko
Eine Umfrage unter Entscheider:innen aus KMU zeigt: Viele Schweizer KMUs blicken eher sorgenvoll in den bevorstehenden Winter.
Ein beachtlicher Teil der Schweizer KMUs hat für den kommenden Winter düstere Aussichten, wobei es gleichzeitig auch einen grossen Teil gibt, der den Herausforderungen gelassen entgegensieht. Während die Unternehmen im Grundsatz robust aufgestellt sind, kämpfen einige aber mit schrumpfenden Gewinnen und befürchten eine Insolvenz. Dies zeigt eine repräsentative Umfrage des Instituts Yougov im Auftrag des B2B-Plattformbetreibers Visable.
Die gegenwärtige wirtschaftliche und geopolitische Lage trübt bei einer grossen Anzahl von Schweizer KMUs die Erwartungen für den kommenden Winter. 37 Prozent der Unternehmen schätzen das Risiko, dass es wegen wirtschaftlicher Schwierigkeiten zu Einschränkungen bei der Betriebstätigkeit kommt, als hoch oder eher hoch ein. Demgegenüber bestehen aber auch Hoffnungen, dass die Auswirkungen des Ukraine-Krieges nicht so dramatisch sind. 21 Prozent schätzen das Risiko für Betriebseinschränkungen als eher gering und 38 Prozent als gering ein.
Grösstes Risiko sind steigende Energiekosten
Das grösste Risiko stellen für die Unternehmen mit 36 Prozent die steigenden Energiekosten dar. Steigende Preise bei Rohstoffen und Vorprodukten werden von 30 Prozent der KMU-Entscheider gefürchtet. Nur leicht weniger gewichtet werden die Lieferkettenprobleme (28 Prozent). Und dicht gefolgt davon wird die Inflation als Risiko genannt (26 Prozent). Corona ist immer noch ein ernst zu nehmender Risikofaktor. Immerhin 23 Prozent der KMUs rechnen diesen Winter mit Personalausfällen wegen Krankheit und Quarantäne. Von 22 Prozent der Befragten genannt wurden der Fachkräftemangel sowie ein Einbruch der Nachfrage. Als geringste Risiken werden Kriegssanktionen (7 Prozent) und fehlende Digitalisierung (5 Prozent) angesehen.
Die Unternehmen bleiben angesichts der aktuellen Herausforderungen nicht untätig. Gefragt nach den geplanten Massnahmen, um möglichst gut durch den Winter zu kommen, stehen deutlich an erster Stelle die Energiesparmassnahmen (29 Prozent). An zweiter Stelle mit 18 Prozent folgt die Anstellung von neuen Mitarbeitern. Immerhin 15 Prozent ziehen das Aussetzen von geplanten Investitionen in Betracht. Und von 11 Prozent wird ein Personalabbau oder Lohnkürzungen genannt. Kaum relevant ist Kurzarbeit (7 Prozent). 22 Prozent der KMUs gaben an, dass die Gewinne 2022 gegenüber dem Vorjahr etwas sinken werden.