Zur Sache: Lasst uns Froh und munter sein

Alle Jahre wieder beschert die Werbewoche ihren Lesern in der letzten Ausgabe vor Weihnachten das Kreativ-Ranking.

In diesem Jahr teilen sich Jung von Matt, Leo Burnett und die Publicis Werbeagentur das Treppchen. Wir gratulieren – in dulci jubilo – ganz herzlich, auch den anderen sieben Top-Agenturen!

Morgen, Kinder, wird’s was geben, denkt sicher mancher bei und von der NZZ. Erst schliesst die «alte Tante» ihre Druckerei in Schlieren, und dann das Theater um den Chefredaktor: Spillmann geht, Somm kommt doch nicht, Blocher hat «keinen Appetit auf die NZZ». Das Flaggschiff schlingert ohne Kapitän auf hoher See; es kommt ein Schiff geladen – und niemand will es fahr’n …

Herbei, o ihr Gläubigen, mag man auch dem «Spiegel» zurufen. Wer noch daran glaubt, dass hier Print und Online zusammengehen, trete in die erste Reihe. Der geschasste Chefredaktor Wolfgang Büchner ist an seinem Ziel gescheitert, 400 versteinerte Printjournalisten zum Schulterschluss mit ihren Online-Kollegen zu bewegen. Egal, ob Büchner clever oder ohne Fingerspitzengefühl agiert hat: Damit, dass Print und Online näher aneinanderrücken müssen, hatte er recht. Nun übernimmt der ausgezeichnete Journalist Klaus Brinkbäumer das Zepter. Nur: Wer schreiben kann, kann noch nicht unbedingt eine Zeitung führen. Und das noch in die richtige Richtung.

Last Christmas hiess es letzten Samstag für «Wetten dass …?» 9,27 Millionen Fans gaben der Show das letzte Geleit. Damit verabschiedet sich ein Format, das für so viele meiner Generation für gemütliche, lange Samstagabende vor dem Fernseher steht, frisch gebadet im Frotteepyjama. Ehrlich: Haben Sie nicht auch mindestens einmal davon geträumt, mit irgendeiner absurden Wette Wettkönig zu werden? Aus. Vorbei.

Was soll das bedeuten – und vor allem: Was können wir dagegen tun? 2014 war ein schlechtes Jahr für Medienschaffende: Weltweit wurden 66 Journalisten getötet, 119 entführt und die Angriffe werden immer brutaler. Das meldet Reporter ohne Grenzen. Besonders gefährlich arbeiten Journalisten in Syrien, im Gaza-Streifen, in der Ukraine, im Irak und in Libyen.

Ensemble, von wegen Stille Nacht! Wir feiern Weihnachten mit Freunden von der Migros. Einen Supercoup hat der Retailer mit seinem Weihnachtsspendensong gelandet. Gilbert Gress und gut frisierte Sängerinnen und Sänger wie Luca Hänni, Francine Jordi, Pepe Lienhard, Noëmi Nadelmann und Pippo Pollina weihnachtsliedeln sich auf Platz 1 der Schweizer Single Charts – und platzieren die Migros dort als erste Marke überhaupt. Ein historischer Schritt in Sachen Marketing. Zu dumm, dass Coop seinen Bio- Song 2012 ohne Label auf Höhenflug geschickt hat.

Wachet auf, ruft uns die Stimme – 2015 ist viel zu tun. Nun aber gönnen wir uns eine Weihnachtspause. Die nächste gedruckte Werbewoche erscheint am 16. Januar 2015, ab dem 4. Januar 2015 versorgt Sie Werbewoche.ch mit frischen Meldungen. Danke für Ihre Treue und fröhliche Weihnacht überall.

Anne-Friederike Heinrich, Chefredaktorin
f.heinrich@werbewoche.ch
 

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