Andere verkaufen ihre Jeans mit Sex…

Diese Print-Anzeigen machen deutlich, wie wahnsinnig gut schonungslose Ehrlichkeit in der Werbung funktioniert. Die Gefängnis-Jeans-Werbung greift teils humorvoll, stellenweise auch grenzwertig, das Themenset «Gefängnis» auf und setzt es stilecht in Szene.

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Diese Anzeigen waren Teil der Kampagne «Made on the inside to be worn on the outside», welche den Verkauf der «Prison Blues»-Jeans unterstützen sollte. Die Jeans werden von Häftlingen im Oregon State Gefängnis genäht.

Während drei der Sujets lustig sind, fällt das vierte, mit dem elektrischen Stuhl, etwas aus dem Rahmen und– trotz meiner deutlichen Affinität zu schwarzem Humor – finde ich es grenzwertig. Aber Publicity kenn bekanntlich kein «gut» oder «schlecht».

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Das Programm «Prison Blues» ermöglichte es den Insassen während der Haft Geld zu verdienen, welches sie zur Unterstützung von ihren Familien oder als Entschädigungszahlungen an ihre Opfer oder als Starthilfe für die Zeit nach dem Gefängnis verwenden dürfen. Für viele Insassen ist das Programm die erste Erfahrung mit einem «normalen» Job überhaupt. Sie lernen nicht nur wie man ein Vorstellungsgespräch erfolgreich hinter sich bringt, sondern auch wie man sich praktische Fähigkeiten und eine Arbeitsmoral aneignet, die auch «Draussen» weiterhelfen.

Während sich der amerikanische Durchritt der Rückfälligen bei rund 70 Prozent bewegt, kann das Programm nach fünf Jahren Laufzeit eine grandiose Rückfälligkeits-Rate von 0 Prozent vorweisen. Der elektrische Stuhl hat nicht zu diesem Ergebnis beigetragen: im Bundesstaat Oregon wurde das letzte Mal 1997 jemand zum Tode verurteilt. (nod)

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