Umstrittene Flaschen
Die Idee, mit Shampoo-Flaschen die weibliche Schönheit zu feiern, kommt weniger gut an, als geplant.
Mit der #RealBeauty-Kampagne feiert Dove weltweit die vielseitige weibliche Schönheit. Dabei geht es darum, dass wahre Schönheit nichts mit Idealen, Grösse oder Gewicht zu tun hat, sondern mit Zufriedenheit, Selbstbewusstsein – und natürlich Dove-Produkten. Jede Frau ist schön, wenn sie sich so fühlt.
Ogilvy London hat darum eine Idee umgesetzt, welche die verschiedenen Formen und Grössen der weiblichen Schönheit symbolisieren und zelebrieren soll. Das selbe Produkt wird in einer limitierten Auflage in verschiedenen Verpackungen angeboten, welche die Vielfältigkeit des weiblichen Körpers demonstrieren. Gross, klein, rund, apfelförmig, kurvig, schlank etc.
W&V hat jüngst zwar geschrieben, die Idee verdiene Applaus. Ansonsten scheint die Kampagne aber eher auf wenig Begeisterung zu stossen. Und droht sogar zum Eigentor zu werden. In den Sozialen Medien reagieren viele Userinnen mit Spott und Häme auf Doves neusten Versuch, sich in den Herzen der Frauenwelt zu verankern. Es scheint allgemein wenig Motivation vorhanden zu sein, den eigenen Körper mit Shampoo-Flaschen zu vergleichen.
Exactly. Where are the „four major shapes“ for men’s bodies? Come on, advertising industry. Stop it. https://t.co/MjKKES7AW9
— Heidi N Moore (@moorehn) 8. Mai 2017
sry @Dove but i already have a body wash that looks like me pic.twitter.com/uT2oAtZ9f0
— sarah gorman (@thesarahgorman) 8. Mai 2017
Can someone come over and help me measure my butt so I know which dove body wash to buy
— Anna Fitzpatrick (@bananafitz) 8. Mai 2017
thanks dove but i already found a bottle for my shape pic.twitter.com/asuo1vci0O
— Carina Hsieh (@carinahsieh) 8. Mai 2017
a spokesperson from dove just crawled out of my shower drain to tell me all bodies are beautiful and women can play sports too
— helena cell (@pilotbacon) 8. Mai 2017
Eine Autorin auf Jezebel.com nennt die Kampagne «hilariously stupid». Und in einem Kommentar auf Fortune.com schreibt die Autorin Kristen Bellstrom: «I don’t know about you, but I have never felt oppressed by the shape of my toiletry bottles – and I do not appreciate a company that so oversimplifies the complicated issue of how our society views women’s bodies.»
Vielleicht ist das Thema doch etwas komplexer, als man es sich in der Londoner Kreation von Ogilvy vorgestellt hat. (hae)
