Katerstimmung

Was es nicht alles gibt: Ein Medikament speziell gegen den Kater. Eine Kampagne bewirbt die Vorzüge.

kater

Diesseits des Atlantiks wäre es wohl gar nicht erlaubt, auf eine Medikamentenpackung das Wort «Kater» zu schreiben. Ein Mittel zu verkaufen, mit dem man medikamentös sich selbst zugefügte Leiden bekämpft, verstösst vermutlich gegen die hiesige Auffassung von Ethik und Moral. Seit jeher schlucken die Menschen am Morgen danach (oder präventiv vor dem Schlafen) Aspirin, Alka Selzer und andere Mittel, die offiziell zur symptomatischen Linderung von Fieber, Grippe und Erkältung gedacht sind. Unter dem Strich kommt’s aufs selbe heraus – nur das Pharma-Gewissen ist reiner.

In den USA ist bekanntlich alles ganz anders. Medikamente kauft man im Supermarkt. Und einen Kater bekämpft man mit «Blowfish for Hangovers». Das Mittel besteht laut Produktseite hauptsächlich aus Koffein und Aspirin. Ob es grosse Unterschiede zum hier erhältlichen «Aspirin Coffein» gibt, bleibt offen. Mit Sicherheit tritt Blowfish wesentlich Zielgruppen-orientiert auf: «yeah, we are the drug company that parties!».

Davon kann man halten, was man will. Vielleicht wäre es die sinnvollere und gesündere Lösung, nicht über die Stränge zu schlagen, wenn man am nächsten Tag leistungsfähig sein muss. Oder wenn doch, die Suppe halt auslöffeln, die man sich eingebrockt hat. Das sieht die Kampagne anders. Die Agentur Humanaut hat das Kater-Phänomen zumindest schön illustriert: Der Toiletten-Kopf und der Tintenfisch-Kopf – zwei unbrauchbare Zeitgenossen im Arbeitsalltag. (hae)

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