Mama Gesucht!

Über 100 Bewerbungen, viel Lob und ein bisschen Schelte, hat der Deutsche Agenturchef Michi Kasper für eine aussergewöhnliche Stellenanzeige erhalten. Denn er sucht darin Mittarbeiter, die sonst von potentiellen Arbeitgebern gerne mal aussortiert werden: Mamas.

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Und so lautet die Anzeige, die Kasper vor eignen Tagen auf seinem Facebook-Profil schaltete:

MAMA GESUCHT

Teilzeit oder Freelancer

• Gefragt ist

Kreativität, Kommunikationstalent, Flexibilität, Witz, Humor, Pünktlichkeit, Ideenreichtum, schnelle Auffassungsgabe, Organisationstalent, sicherer Umgang im Social Media-Bereich, gutes Deutsch, Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, gute Office Kenntnisse. Einstellungsvoraussetzung ist zudem, ein Kind zur Welt gebracht zu haben.

• Geboten wird

eine leistungsgerechte Bezahlung, jede Menge Stress,

nette Kunden, viel Spaß und flexible Arbeitszeiten.

• Wünschenswert sind

Photoshop-Kenntnisse, Führerschein, gute Menschenkenntnis, gute Nerven, Kenntnisse in Buchhaltung und Büro-Organisation.

Kurz gesagt wird nach einer Person gesucht, die Interesse hat, die Firma Kasper Communications bei diversen Marketing-Aufgaben, im Event-Bereich, sowie im Büro zu unterstützen.

Was die Firma macht, kann man hier gut nachlesen.

• Warum eigentlich eine Mama?

Mamas sind stressresistent, gut vernetzt, oft bestens ausgebildet und können mit Kindern sowie Kindsköpfen umgehen.

Fragen lassen vorab per Mail klären, bitte nicht per PN.

Bitte die Bewerbungsunterlagen postalisch oder per Mail an unten stehende Adresse senden.

08/15-Bewerbungen werden möglicherweise übersehen.

Die Reaktionen auf Facebook sind mehrheitliche sehr positiv, trotzdem könnte die Anzeige Michi Kasper noch Ärger machen, denn: Sie verstösst gegen das Allgemeine Gleichheitsgesetz (AGG), das Arbeitnehmer vor Diskriminierung schützen soll. Kasper ist das egal: «Das ist mir total schnuppe. Dann soll mich doch jemand verklagen, weil ich eine Mutter einstellen will. Mama ist eine Berufsbezeichnung», lässt er sich in der Süddeutschen Zeitung zitieren. Und auf Facebook schreibt er: «Wenn ich ein Mann, ein Hermaphrodit oder eine Frau, die keine Kinder will oder bekommen kann, wäre, und mich für diesen Job interessieren würde, tät ich net nach Gleichberechtigung schreien, sondern eine Bewerbung schreiben, die sich gewaschen hat. Es kann auch jemand ein Kissen und Orangen unters Shirt stecken und mir eine Bewerbung schicken. Ich habe übrigens schon zwei Bewerber, die keine Mütter sind».

Eine dieser zwei Bewerbungen war sogar erfolgreich, die Noch-nicht-Mama arbeitet zukünftig als Freelancerin für Kaspar. Ein Mutter hat er auch schon gefunden, sie wird per Anfang April in Teilzeit bei Kasper Communications einsteigen. Ein weitere Mutti sucht der Agenturchef noch – bei über 100 Bewerbungen dürfte er sicher fündig werden. Zumal sich auch Prominente bei ihm gemeldet haben…

«Gerade hat sich eine Angela Merkel beworben, sie ist möglicher Weise arbeitssuchend ab Oktober (sie bekommt immer einen befristeten Vertrag auf 4 Jahre). Die Zeugnisse sind hervorragend, die Referenzen überragend, ihre Kontakte fast schon überirdisch. Es mangelt ihr vielleicht ein wenig an Kreativität, das gleicht sie allerdings durch Beharrlichkeit aus.

Sie behauptet steif und fest, das sie Mutti ist, aber sie hat gar keine Kinder. Wir sind schwer verwirrt… »

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