Wenn Tote twittern

Um Trump zu verhindern, lässt die Agentur O1 tote Stars twittern.

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Die Kampagne #TweetFromTheStars gibt längst verstorbenen Stars eine Stimme. Von der digitalen Welt zurück auf den harten Boden der Realität. Mit Aufklebern auf den Walk of Fame geklebt. Mit orginellen Anspielungen auf das grosse Werk der Verstorbenen.

Schön. Aber auch ziemlich sinnlos. Denn auch in der postfaktischen Zeit würde man unentschlossene Wähler vermutlich am ehesten mit Fakten umstimmen. Die anderen beiden Lager haben sich ohnehin längst entschieden und würden für keine Werbekampagne der Welt die Seite wechseln.

Ausserdem: Wer sagt, dass die involvierten Persönlichkeiten nicht Donald Trump gewählt hätten? Walt Disney zum Beispiel? Michael Jackson? Alfred Hitchcock? Elvis Presley?

Wohl eher eine – gut gemachte – Selbstinzenierung der Agentur. Denn mit Anti-Trump entzückt man bekanntlich viele.

Das gilt auch für die Kampagne, die The Blue Donkey Collective kürzlich für Hillaryclinton.com lanciert hat. Sehr schön umgesetzte Retro-Reiseplakate, die daran erinnern, dass im Falle eines Falles auswandern auch keine Lösung ist. Aber das Lager, für das eine Wahl Trumps ein Auswanderungsgrund oder zumindest eine Katastrophe wäre, muss man wohl kaum mit Werbekampagnen an die Urne locken. (hae)

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