Zuckerbrot und App

Kinder lesen nicht mehr. Schweden greift ein.

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Viele Kinder starren heute nicht mehr in Bücher, sondern in die Screens ihrer Smartphones, Tablets und Computer. Die Zahlen, die im Casemovie genannt werden, stimmen nachdenklich: 90 Prozent aller Elfjährigen besitzen in Schweden ein Smartphone, jeder zweite Fünfjährige hat Zugriff auf ein Tablet. Und vor allem: Neun von zehn Kindern starren täglich sechseinhalb Stunden in Bildschirme.

Auch wenn man diese Statistiken etwas genauer anschauen und definieren müsste: Gross genug ist der Bildschirm-Konsum vieler Kinder heute mit Sicherheit. Und dass sie ihre Devices nicht dazu nutzen, um E-Books zu lesen, liegt auch auf der Hand. Lesen wäre aber gut und wichtig. Daran ändert auch die Digitalisierung, die neuen Medien und das veränderte Nutzungsverhalten nichts. In der Folge haben immer mehr Kinder Mühe mit Lesen und Schreiben – etwas vom Elementarsten in unserer Geschellschaft.

Die Agentur King aus Stockholm hat deshalb im Auftrag der NPO Ministry of Tales die App «Read to Unlock» entwickelt. Die App ermutigt spielerisch zum Lesen. Mit Zuckerbrot und (pädagogisch wertvoller) Peitsche: Lesen macht Spass – und wenn man es nicht tut, bleibt das Tablet auch für alle anderen Tätigkeiten verschlossen. So werden Kinder animiert, täglich zu lesen. Einerseits üben sie dadurch ihre sprachlichen Fähigkeiten, andererseits besteht aber auch die Chance, dass sie die Liebe zur gedruckten Geschichte entdecken. (hae)

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