Zu guter Letzt: Problem-Peers Mittelfinger

Kanzlerkandidat Steinbrücks Sympathiewerte nehmen langsam Fahrt auf. Aktuell zeigt er auf der Titelseite des SZ Magazins dem Interviewer den Mittelfinger.

Das Süddeutsche Zeitung Magazin hat eine Interview-Rubrik namens «Sagen Sie jetzt nichts». Nomen est omen: Geantwortet wird nicht mit Worten, sondern mit fotografierter Gestik. In der aktuellen Ausgabe vom Freitag ist Kanzlerkandidat Peer Steinbrück zu Gast.

Auf die Frage: «Pannen-Peer, Problem-Peer, Peerlusconi – um nette Spitznamen müssen Sie sich keine Sorgen machen, oder?» streckte Steinbrück der Kamera als Antwort den Mittelfinger entgegen. Wohl als Reaktion auf das monatelange Herumreiten der Medien auf seinen Ausrutschern. Da erscheint unser aktuelles Affengate geradezu blass. Seine direkte, trockene und teils beinahe schroffe Art liess den SPD-Kandidaten in der Vergangenheit schon in manches Fettnäpfchen treten und machte ihn einst vorzeitig zum aussichtlosen Herausforderer von Angela Merkel. Dass er sich ums Anecken – im Gegensatz zu Merkel, die sich nie auf die Äste hinaus wagt – keine Gedanken macht, bringt ihm aber auch Sympathien ein und so stiegen seine Umfragewerte in den letzten Wochen stetig. Er wirkt authentisch, da er scheinbar jederzeit sagt, was er denkt – Image hin oder her.

Wie Süddeutsche.de schreibt, wollte sein Sprecher Rolf Kleine das Mittelfinger-Foto als Titelseite noch verhindern. Für seinen Geschmack hat sein Schützling bei jener Frage «etwas zu spontan» reagiert. Doch Steinbrück gab das Bild mit den Worten «Nein, das ist okay so» frei. Und erhält damit – so ein erster Eindruck – zumindest in der Bloggerszene und den sozialen Medien viel Zuspruch. (hae)

Unbenannt-8_12
©Süddeutsche Magazin/Alfred Steffen

 

Weitere Artikel zum Thema