«360-Grad ist nur die Technologie, keine Idee»

Für Swissquote hat Maxomedia die Parallelen zwischen Tradern und den Spitzenfussballern von Manchester United in 360-Grad-Videos aufgezeigt. Creative Director Reto Schild erzählt, was die Produktion so herausfordernd machte – und wieso nicht nur die gezeigten Protagonisten Weltklasse sind.

reto-schild

Alles zur Kampagne unter Werbewoche.ch/manchester-united.

Interview: Thomas Häusermann

Werbewoche: Die Kampagne ist angelaufen – funktioniert sie wie geplant?
Reto Schild: Die vielen Views erfreuen uns, denn das sind 1:1 nachvollziehbare Zahlen. Wir haben bis zum jetzigen Zeitpunkt über drei Millionen Views auf Facebook. Bereits nach einer halben Stunde waren es 500 000. Rund eine halbe Million haben die Videos in den verschiedenen Sprachversionen auf YouTube gesehen. Die Zahlen sind schon erstaunlich, wir stechen da auch im Vergleich mit anderen Manchester-United-Videos etwas heraus.

Ist die Kampagne als reine Viral-Kampagne gedacht, oder werden die Spots auch geschaltet?
Es ist eine aus vier Filmen bestehende Viral-Kampagne, die auf Facebook und YouTube basieren.

Post-Facebook-Handy

Wie kamen Sie auf die Idee, die Gemeinsamkeiten von Tradern und Spitzenfussballern zu thematisieren? Die liegen ja nicht gerade auf der Hand …
Doch, ich denke schon. Wir betreuen das Sponsoring-Engagement von Swissquote schon länger, zuvor auch bei der Formel 1. Seit das Unternehmen die Zusammenarbeit mit Manchester United begonnen hat, geht es darum, Big Data als Brücke zwischen den beiden Partnern zu beleuchten.

Fussball und Big Data – was hat man sich darunter vorzustellen?
Vor wenigen Jahren lernte ich an einer Start-up-Messe in Dublin eine auf Big Data basierende Technologie namens «Football Recruiter» kennen. Besonders auf dem Transfermarkt ist sie heute stark verbreitet. Der Vergleich liegt eben doch auf der Hand: Die Ausgangslage sind Daten. Im Training ist jeder «verchipt», alle Daten werden erfasst. Das ergibt die perfekte Ausgangslage, um das optimale Team aufzustellen, um Verletzungen zu antizipieren, um den Formstand zu checken.

Hinter den Kulissen ist Fussball also viel technologisierter, als man denkt.
Definitiv. Selbst in der Super League wird mittlerweile viel gemessen. Das wurde in den letzten zwei, drei Jahren zum ganz grossen Thema. Die grosse Schwierigkeit ist dann natürlich, die richtigen Schlüsse aus den Daten zu ziehen, sie richtig lesen zu können. Da spielen auch wieder menschliche Faktoren mit. Aber im Vergleich mit einer Bank, die vor allem im Forex Trading ausschliesslich auf automatisch erstellte Analysen setzt und damit die bestmögliche Voraussetzungen für einen Trade schafft, sind die Parallelen schon sehr gross.

Balkon-mit-Hochhauskulisse

Wie einfach ist es, mit einer Weltmarke wie Manchester United eine Kampagne umzusetzen?
Es war ein langer Weg. Wir sind proaktiv mit der Idee der 360°-Videos auf die Beteiligten zugegangen. Eine spezielle Idee, denn normalerweise erhält man bei solchen Sponsoring-Kampagnen drei Spieler und hat dann die Möglichkeit, diese auf fotografischer Basis zu inszenieren. Wir sind anhand der Similaritäts-Idee auf die 360-Grad-Lösung gestossen. Es brauchte viele Meetings und Gespräche. Nicht nur mit Swissquote, auch mit Manchester United. Die waren zum Glück von Beginn weg begeistert und fanden, sie könnten hier einmal etwas anderes zeigen als bei sonstigen Sponsoring-Aktivitäten.

Was war die grösste Herausforderung bei der Kampagne?
Ich denke die Produktion, weil es so etwas noch nie gab. Wir schauten verschiedene Möglichkeiten an, prüften, ob man alles in einem Greenscreen drehen kann und die Kulissen dann im Computer mittels 3D-Welt erschaffen soll. Mir wurde schnell klar, dass man vor Ort mit echten Studiokulissen drehen muss, damit das Ganze möglichst echt wirkt. Man konnte die Spieler nicht für einen ganzen Tag nach Hamburg fliegen lassen, um dort zig Takes zu drehen. Man musste alles so vorbereiten, dass die minimale Zeit, die wir mit den Spielern zur Verfügung hatten, reichte. Angedacht waren einmal 20 Minuten pro Spieler …

Arbeitszimmer
_Simulierter-Garten

Das gesamte Interview mit Reto Schild lesen Sie in der aktuellen Werbewoche 5/2017 vom 10. März 2017. Noch kein Abo? Hier geht’s zur «Lizenz zum Lesen».

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