Druckerei Schlieren wird definitiv geschlossen
Nach Ablauf der Konsultationsfrist und sorgfältiger Prüfung der von den Arbeitnehmervertretungen vorgeschlagenen Alternativszenarien wird die NZZ-Mediengruppe den Druckbetrieb am Standort Schlieren einstellen.
Eine entsprechende Absichtserklärung hat das Unternehmen bereits im vergangenen November kommuniziert (Werbewoche.ch berichtete).
Die NZZ-Mediengruppe wird ihr Druckzentrum in Schlieren schliessen. Die Neue Zürcher Zeitung und die NZZ am Sonntag werden ab Mitte Jahr im Druckzentrum Zürich von Tamedia gedruckt. Dem definitiven Entscheid ging ein Konsultationsverfahren voraus. Zwischen Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Vertretungen fand ein intensiver, transparenter Austausch statt, heisst es in einer Mitteilung der NZZ-Mediengruppe. Verwaltungsrat und Unter¬nehmensleitung der NZZ-Mediengruppe hätten die Vorschläge der Arbeitnehmervertretungen sorgfältig geprüft. Sie sind zu dem Schluss gekommen, dass aus betriebswirtschaftlicher wie strategischer Sicht kein anderes Szenario auch nur annährend so zielführend sei wie die Schliessung des Druckzentrums. Veit Dengler, CEO der NZZ-Mediengruppe: «Die Schliessung des Druckzentrums ist ein schmerzlicher, für die Zukunft der Mediengruppe aber richtiger und wichtiger Entscheid.»
Die Unternehmensleitung werde nun alles daransetzen, um die Folgen für die betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst zu mildern, heisst es in der Mitteilung abschliessend.
Syndicom: strategisch falsch, wirtschaftlich unnötig und sozial verantwortungslos
Nach Ansich der Gewerkschaft Syndicom entbehrt der Entscheid ökonomischer und publizistischer Notwendigkeit. Er diene einzig dazu, den Profit für die NZZ-Aktionäre hoch zu halten. «125 Beschäftigte verlieren ihre Arbeitsstelle in einer der rentabelsten Druckereien der Schweiz», schreibt die Gewerkschaft in einer Stellungnahme vom Dienstag. Die Schliessung sei wirtschaftlich unnötig und strategisch falsch und sozial verantwortungslos.
Entgegen den Beteuerungen der NZZ-Geschäftsleitung seien die Argumente der Personal- und Betriebskommis-sionen, der Angestellten und ihrer Gewerkschaft Syndicom nicht ernst genommen worden: Eine Weiteführung des Zeitungsdrucks in Schlieren wäre möglich, ohne dass die NZZ in Schwierigkeiten geriete und ihre digital-publizistischen Pläne ändern müsste.
