«Center for Digital Business» lanciert

Die Hochschule für Wirtschaft Zürich (HWZ) hat das schweizweit erste «Center for Digital Business» lanciert. Unter der Leitung von Manuel P. Nappo bietet dieses Studiengänge an, unterstützt Firmen mit Beratungs- und Projektdienstleistungen, führt Forschungsprojekte durch und stellt der Wirtschaft kostenloses Know-how zur Verfügung.

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WW: Aus welchem Bedürfnis ist das «Center for Digital Business» entstanden?
Manuel P. Nappo: Die digitale Transformation ist eines der wichtigsten Themen der heutigen Zeit, das auch viele Schweizer Firmen betrifft. Wir haben festgestellt, dass die Schweizer Wirtschaft einen grossen Nachholbedarf hat in Sachen Digitalisierung – und zwar auf den verschiedensten Stufen. Im Bereich KMU die mittleren noch mehr als die kleinen. Viele dieser Unternehmen haben andere Herausforderungen bewältigen müssen in den letzten Jahren. Es fehlt im Bereich Digital das anwendungsorientierte Wissen. Auf der Flughöhe von Top-Unternehmen ist auch der Umgang mit digitalen Herausforderungen top. Aber der Marketingleiter eines mittleren Unternehmens müsste etwas Handfestes haben. Deshalb sind wir auf die Idee gekommen, aus unserem Master für Digital Business heraus, der jetzt seit einem Jahr erfolgreich läuft, ein Center zu gründen, das sich wirklich der Schweizer Wirtschaft annimmt und diese Unternehmen auf dem digitalen Weg begleiten möchte.

Welche Themen werden behandelt?
Das Center for Digital Business bearbeitet prioritär Themen der digitalen Transformation: Digital Leadership, Mobile Strategy, Finance 2.0, HR 2.0, Mobile First Culture, Digital Change-Management, Digital Stakeholder, Social Media, Multichannel Experience, Data und Analytics.

Wie tönt das auf Neudeutsch?
Für KMU, Verbände und Verwaltungen werden Kurse, Inhouse-Schulungen, Coachings und Workshops realisiert, um deren Eintritt in die digitale Welt zu erleichtern. Zudem zeichnet das Center verantwortlich für den berufsbegleitenden Masterstudiengang Digital Business an der HWZ. Dieser setzt sich aus fünf Zertifikatsstudiengängen (CAS) zusammen, von denen drei ausgewählt werden können und die mit einer grösseren praktischen Arbeit verbunden zum Mastertitel führen.

Wie gross ist das Center?
Das Center wird drei Standbeine haben: den Master-Studiengang organisieren, Beratungen für Externe anbieten und als Drittes ein Gratis-Know-how zur Verfügung stellen in Form von White Papers, Checklisten, Events, usw. Im Moment sind wir drei Personen. Neben meiner Leitung zwei Mitarbeitende. Wir möchten im Stil eines Start-ups auftreten. Wir sind auch noch auf der Suche nach weiteren Partnern oder privaten Sponsoren. In diesem Sinne orientieren wir uns sehr stark am Modell der amerikanischen Universitäten, wo eine Integration mit Partnern aus der Wirtschaft völlig gang und gäbe ist.

Was könnt ihr diesen Sponsoren bieten?
Es soll vier Hauptsponsoren geben. Diese profitieren vom First Mover Advantage im Bereich Digital und vom klaren Commitment zu den Schweizer Firmen. Zudem haben sie einen klaren Imagetransfer als Partner einer top Fachhochschule und sicherlich auch Medien- Outcome durch unsere Studien und Rankings. Konkret erhalten sie auch die Organisation einer Tailor Made Study Tour nach Silicon Valley, gesicherte Plätze in unseren Studiengängen und ein Kontingent Beratungsstunden für sich oder eigene Kunden. Das Package ist sehr attraktiv und wird auf die Bedürfnisse der Partner zugeschnitten.

Gibt es bereits erste Kunden?
Ja. Ein paar der bestehenden, die wir bereits begleiten wie Universal Music, Cargologic, Das Zelt oder der Kanton Aargau. Wir bekommen laufend neue Anfragen. Offenbar ist das Thema heiss und unser Wissen begehrt.

Was könnte eine konkrete Anfrage sein?
Ein konkretes Problem ist ganz banal: Wie mache ich eine Social-Media-Strategie? Wie kann ich mich der mobilen Herausforderung stellen? Wie setze ich mich auseinander mit dem Thema Multichannel? Sehr aktuell ist die Datenanalyse, jeder redet von Big Data. Ein KMU hat Daten über seine Kunden, die in verschiedenen Formen gesammelt werden. Was kann ich daraus standardisiert herauslesen? In allen Fällen soll es darum gehen, dass wir lösungsorientiert arbeiten. Das ist auch die Stärke unserer Fachhochschule.

Interview: Andreas Panzeri
 

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