Autor und Filmemacher Louis Jent gestorben

Der Schriftsteller, Drehbuchautor, Regisseur und Werbefilmer Louis Jent ist tot. Er starb 78-jährig in Aarau, wie die Familie am Freitag mitteilte. Jents grössten Erfolge waren der Roman «Ausflüchte» (1965) und der Film «Das sexte Programm» (1971).

«Louis Jent leidet an zu vielen Berufen»: So stellte ihn die Netz-Literaturzeitschrift Null einst vor. Geboren am 26. Januar 1936 in Zürich, veröffentlichte Louis Jent schon als Teenager erste Kurzgeschichten. Nach der Matura schrieb er Literatur- und Filmkritiken. Sein künstlerisch grösster Triumph war 1963 die Einladung zum Treffen der berühmten Gruppe 47 nach Saulgau. Dennoch legte er seine literarische Karriere nach zwei Büchern – dem Roman «Ausflüchte» und dem Erzählband «Lächle noch einmal, Cynthia» – auf Eis und wurde Drehbuchautor bei der deutschen Bavaria, dann Drehbuchautor und Regisseur bei der Zürcher Condor Films.

Umzug nach Spanien

1971 bis 1989 drehte Jent in seiner eigenen Produktionsfirma Werbefilme, von denen einige auch ausgezeichnet wurden. Danach zog er nach Spanien, wo er sich nach eigenen Angaben in bildender Kunst versuchte. In jener Zeit entdeckte er als einer der ersten Schriftsteller die Gemeinsamkeiten von Cyberspace und literarischer Phantasie – in der Neuerfindung des Ich. Er begann wieder zu schreiben und veröffentlichte seine Texte seit 2009 unter anderem auf Facebook. In seinem vorletzten Eintrag dort suchte er eine Haushaltshilfe für seinen neue Wohnung in Aarau. Und im letzten einen Verlag für seine Kurzgeschichten «15 Versuche, einsam zu altern». (SDA)

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