SLK: Weniger Beschwerden

Seit 2005 haben die Beschwerden vor der Schweizerischen Lauterkeitskommission SLK abgenommen. Dafür sind die vor einem Jahr eingeführten Gebühren für Individualbeschwerden verantwortlich.

Das schreibt die SLK in einem Pressecommuniqué vom Freitag. Die Entwicklung sei ebenso markant wie erwünscht: Nachdem im Jahr 2011 der Tatbestand «Aggressive Verkaufsmethoden» enorm zugenommen und fast zwei Drittel der insgesamt 441 Beschwerden ausgemacht hatte, beschloss die SLK für diese Art Beschwerden eine Gebühr zu erheben. Die Massnahme hat gewirkt und für die Kommission eine willkommene Entlastung gebracht: Die Beschwerden dieser Kategorie sind von 62,1 Prozent auf 40 Prozent zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich die Anzahl Beschwerden insgesamt auf 297 reduziert. Das ist laut Mitteilung der tiefste Wert seit 2008.

Dementsprechend hat sich der prozentuale Anteil der Medien entwickelt: Beschwerden gegen Werbung am Telefon und Fax haben von 58,7 Prozent auf 40,0 Prozent abgenommen. Gestiegen ist die Anzahl Beschwerden dagegen bei Werbung im Internet (16,5 Prozent) und seit Längerem auch wieder beim Direktmarketing (14,2 Prozent). Schon fast traditionell tief sind die Beschwerden gegen TV-Werbung. Seit 2007 (4,4 Prozent) hat sich der Wert bei tiefen 1 bis 2 Prozenten eingependelt.

Eine steigende Tendenz ist bei den Tatbeständen «Irreführung» und «Sexismus» feststellbar. Relativ deutlich zugenommen hat die Anzahl Beschwerden vor allem beim Sexismus, nämlich von 3,1 Prozent im Vorjahr auf 10,3 Prozent im Jahr 2012. Höher war dieser Wert einzig 2007 (15,7 Prozent). Dazu gilt es allerdings zu bemerken, dass eine einzige besonders auffallende Kampagne ausreicht, um die betreffende Statistik signifikant zu steigern. So geschehen etwa bei einer Werbekampagne im Tessin für ein Internet-Erotikportal, gegen welche gleich ein Dutzend Beschwerden eingingen.

 

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