«Plantoslim-Filme sind abscheulich»

Die 13 Fragen richten sich diesmal an Timo Wäschle, Gründer und Inhaber von Corpmedia. Er verrät unter anderem, was Owned Media ausser «zeukeln» sonst noch tun sollten.

Timo-Waeschle

1. Gab es in Ihrem Leben einen Moment, als Sie dachten: Wow. Das ist super. Und es ist von mir!
Die zündende Idee, wie man YouTube-Ads wirkungsvoller konzipiert. Selbst die Heeresleitung von Google war begeistert. (Ausserdem denke ich das jedes Mal, wenn ich mein Hammer-Team und die Outputs für unsere Kunden sehe.)

2. Wer war der amüsanteste Lunch-Partner?
Claude Nobs – Gott hab ihn selig – und sein Lebenspartner. Bei diesem amüsanten Treffen erzählten mir beide von den jeweiligen Vorlieben des Partners.

3. Was tut Ihnen leid?
Dass viele mit ihrem Job und ihrem Leben unzufrieden sind.

4. Wofür würden Sie unter keinen Umständen werben?
Eigentlich nichts. Es gibt so viele spannende Stories, die es zu erzählen gilt. Warum sollte man sich da einschränken? Bei Delphin-, Wal-Fang oder allgemein Quälereien von Mensch und Tier hätte ich aber Mühe.

5. Welchen Film finden Sie abscheulich?
Sämtliche Plantoslim-Filme und Werbungen.

6. Was denken Sie persönlich über die Wirkung von Filmen?
Es gibt kein anderes Medium, welches in Kürze mehr Informationen und Emotionen vermittelt. Da die Zeit immer kostbarer ist, wird das bewegte Bild in der Kommunikation immer wichtiger. Die Story und die Machart müssen brillant sein.

7. Hat sich Ihr Medienverhalten in den letzten drei Jahren geändert?
Eigentlich nicht, nur dass ich wieder mehr Vinyl-Schallplatten kaufe.

8. Ein Buzz-Wort, das Ihnen auf die Nerven geht?
Corporate Identity. Viele denken, dass ihr Logo das einzige ist, was ihre Identität ausmacht, und hinterfragen nicht. Mit unseren Filmen zeigen wir jedoch die Identität erlebbar und machen sie für die Zielgruppen zugänglich.

9. Wären Sie nicht Inhaber einer Bewegtbildagentur geworden – was dann?
Dozent für Kommunikation und Strategie oder Kung-Fu-Mönch.

10. Glauben Sie, dass Sie das Salär verdienen, das Sie verdienen?
Ich zahle mir nicht viel aus, da ich lieber in meine Mitarbeiter und die Weiterentwicklung unserer Fähigkeiten und Leistungen investiere.

11. Was halten sie von Owned Media?
Ich finde sie essentiell, da jede gute Kommunikation einen Call-to-Action hat und den Rezipienten zum Handeln bringt. Paid, Earned Media sind zwar gut zum «Zeukeln», jedoch sollten sie auf einen Owned-Media-Kanal verweisen, den man auch selber gestalten und kontrollieren kann, sodass die Wirkung nicht verpufft.

12. Was hat Sie inspiriert, in die Werbe-/Kommunikationsbranche einzusteigen?
Schon als kleiner Junge haben andere Kids gespannt meinen Geschichten gelauscht. Nun erzählen wir die Geschichten für und von unseren Kunden.

13. Was wollen Sie unbedingt erreichen?
Dass Agenturen und Kunden uns bereits zu Beginn der Konzeptionsphase als Kompetenz- und Sparringspartner mit ins Boot holen. Dies würde dazu führen, dass die Konzepte von Generalisten auf allen Kanälen funktionieren und nicht nur plumpe Adaptionen sind.

Timo Wäschle liebte es schon immer, Geschichten zu erzählen. Nach Moderationen bei Radio 24, Energy Zürich und einem Abstecher zum SRF zog es ihn nach Hamburg, um von den Besten zu lernen. Dort studierte er ausserdem an der Hanseatischen Akademie. Kurz darauf gründete er 2008 im Zürcher Niederdorf die Bewegtbildagentur Corpmedia. Das Unternehmen beschäftigt unterdessen neun Mitarbeiter und konzipiert, berät und produziert für namhafte Kunden Storytelling Strategien, Image- und Animationsfilme.

Die «13 Fragen» erscheinen sowohl Online wie auch in der Printausgabe der Werbewoche.

Umsetzung: Thomas Häusermann

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