Leuthard will nicht intervenieren bei SDA-Stellenabbau

Medienministerin Doris Leuthard will nicht direkt bei der Nachrichtenagentur SDA intervenieren, die den Abbau von bis zu 40 Stellen angekündigt hat. Sie argumentiert damit, dass der Bund nicht Aktionär der privaten Agentur ist.

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Dies sagte Leuthard am Donnerstagabend am Rande der offiziellen Eröffnung des Planzer-Bahncenters in Penthalaz VD auf Anfrage eines SDA-Reporters vor Ort. Leuthard betonte jedoch die Wichtigkeit der Agentur und bedauert es, wenn deren Leistung zurückgeht. Die SDA sei enorm wichtig, vor allem für kleinere Medienunternehmen. Es sei jedoch nicht ihre Rolle, sich in interne Angelegenheiten des Unternehmens einzumischen.

Auf die Frage, ob sie sich allenfalls mit der SDA-Direktion treffe, antwortete Leuthard, sie könne sich nicht zu internen Fragen äussern. Diese lägen in der Verantwortung des Unternehmens, und der Bund gehöre nicht zu den Aktionären der SDA. Es gebe in der Schweiz viele Firmen mit Problemen.

Kunden sind Aktionäre

Leuthard erinnerte aber daran, dass der Bund vorhat, die einzige Nachrichtenagentur der Schweiz künftig mit zwei Millionen Franken pro Jahr zu unterstützen. Damit solle ihr «wichtiger Beitrag für die Qualität der lokal-regionalen Berichterstattung» längerfristig gesichert werden, schrieb ihr Departement im Oktober.

Die Redaktion der SDA hat am Mittwoch einen offenen Brief verschickt an den Bundesrat, die Präsidien der eidgenössischen Räte, die Bundeskanzlei und die Kantonsregierungen. Sie werden darin aufgefordert, die Anliegen der Redaktion – namentlich den Verzicht auf einen Abbau im angekündigten Ausmass – zu unterstützen oder der Direktion und dem Verwaltungsrat eigene Forderungen zu unterbreiten.

Die SDA ist eine Aktiengesellschaft. Die meisten Aktionäre sind Medienunternehmen, also die Kunden der Agentur. (SDA)

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