Verband Schweizer Medien bleibt trotz SRG-Austritt aus Admeira kritisch

Auch wenn die SRG ihre Admeira-Anteile verkaufen wird: Der Verband Schweizer Medien hat weiterhin Bedenken, es könne zu Marktverzerrungen kommen.

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Der Verband Schweizer Medien (VSM) begrüsst in einer Mitteilung vom Donnerstag den Rückzug der SRG als Aktionärin aus Admeira und fordert dabei Transparenz über die getroffenen Vereinbarungen. Die SRG zeige mit den Ankündigungen den Willen die bereits nach der No-Billag-Abstimmung angekündigte, bessere Rücksichtnahme auf die Privaten umzusetzen, lobt der Verlegerverband.

Die geplante Vermarktung der SRG-Werbung durch Admeira führten jedoch weiterhin zum Risiko einer Marktverzerrungen, mahnt der Verband Schweizer Medien, der seit jeher zu den schärfsten Admeira-Kritikern gehört. Admeira habe weiterhin exklusiven Zugang zum SRG-Werbeinventar sowie zur TV-Plattform von Swisscom, wodurch andere, unabhängige Medienhäuser benachteiligt würden, so der VSM.

Es sei aus Sicht des Verlegerverbandes als nächstes zu prüfen, ob der geplante Verkauf der Admeira-Aktien sowie der exklusive Vermarktungsauftrag einer Meldepflicht bei der Wettbewerbskommission sowie beim Bundesamt für Kommunikation unterliege. Solange der Verkauf nicht vollzogen sei, laufe die vom Bundesgericht angeordnete Wiederholung des Meldeverfahrens zur Kooperation mit Admeira unverändert weiter.

Neben der Vermarktung bestehe auch in weiteren Bereichen Bedarf für klare Spielregeln, fordert der Verband. Bei den Online-Aktivitäten gehe der angekündigte Teilverzicht auf Textbeiträge nicht weit genug. Die SRG soll im Netz auch nach Ansicht der Verleger alle gesendeten Inhalte ausspielen können – linear und zeitversetzt. Der VSM fordert aber eine stärkere Selbstbeschränkung bei Textbeiträgen, wie dies in Deutschland ARD und ZDF mit den Zeitungsverlegern vereinbart haben. Die Öffentlich-rechtlichen konzentrieren sich dort zukünftig auf Audio- und Bewegtbildinhalte und setzen Text nur noch in ganz wenigen Fällen ein, wenn es beispielsweise darum geht, Ton- und Bildaufnahmen über Suchmaschinen auffindbar zu machen.

Der Verlegerverband wird sich in seiner Stellungnahme zur Vernehmlassung des neuen Mediengesetzes für ein komplementäres Angebot der privaten und öffentlich-rechtlichen Medien einsetzen, aber auch den Anspruch stellen, dass die Presse als wichtigstes Medium für die Meinungsbildung entsprechend ihrer Bedeutung in der Gestaltung und Finanzierung der zukünftigen schweizerischen Medienlandschaft aufgenommen wird.

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