Entscheid zum Radiostudio laut Bundesrat «im Ermessen der SRG»

Die Pläne der SRG, die Informationsabteilung des Radios von Bern nach Zürich zu verschieben, beschäftigen die Politik. Gleich mehrere Ratsmitglieder verlangten am Montag in der Fragestunde des Nationalrats Auskunft. Der Bundesrat antwortete zurückhaltend.

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Die SRG müsse wegen ihrer finanziellen Situation und aufgrund der Vorgaben der Politik Sparmassnahmen ergreifen, schreibt er in den Antworten auf Fragen von Christa Markwalder (FDP/BE) und Christian Wasserfallen (FDP/BE). Es liege im unternehmerischen Ermessen der SRG, die Produktionsstrukturen innerhalb der Sprachregionen festzulegen und über die Standorte für die Radiostudios zu entscheiden. Gleichzeitig mahnt der Bundesrat allerdings, die hohe publizistische Qualität der Programme dürfe nicht in Frage gestellt werden.

Fehlendes staatspolitisches Verständnis

Wasserfallen stellte fest, eine Schwächung der regionalen Verankerung sei aus medienpolitischer Sicht heikel. Er fragte, ob das im Sinne des Service public sei. Markwalder schrieb, eine Zentralisierung der Information in Zürich gefährde die regionale und inhaltliche Vielfalt in der Berichterstattung. Sie monierte ein «fehlendes staatspolitisches Verständnis der SRG-Spitze» und fragte den Bundesrat, wo die unternehmerische Freiheit beim gebührenfinanzierten Medienhaus SRG aufhöre. Stabile Reichweiten Andere Ratsmitglieder erkundigten sich nach der Entwicklung Radionutzung, da die SRG unter anderem mit der abnehmenden Radionutzung argumentiert. Dazu hält der Bundesrat fest, Reichweiten und Marktanteile der Radios seien in den vergangenen Jahren stabil geblieben. Gesunken sei die Dauer der täglichen linearen Radionutzung. Im Gegenzug nehme die zeitversetzte Radionutzung mittels digitaler Angebote zu. Dieses veränderte Nutzungsverhalten sei nach Auffassung der SRG ein Grund für den von ihr erwogenen Teilumzug des Radiostudios Bern nach Zürich. (SDA)

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