Weko schaut beim Zusammenschluss von NZZ und AZ Medien genau hin

Die Wettbewerbskommission (Weko) prüft den geplanten Zusammenschluss von AZ Medien und NZZ vertieft. Sie vermutet, dass auf verschiedenen Märkten eine marktbeherrschende Stellung begründet oder verstärken könnte.

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Anhaltspunkte dafür sieht sie in den Lesermärkten für Tageszeitungen in den Gebieten Solothurn und Aargau sowie im Zeitschriften-Werbemarkt im Bereich Gebäudetechnik, wie die Weko am Dienstag mitteilte.

Weiter bestünden Anhaltspunkte für die Begründung oder Verstärkung einer kollektiven Marktbeherrschung im Lesermarkt für Tageszeitungen im Gebiet Basel und im Lesermarkt für Sonntagszeitungen. Daher will die Weko vertieft prüfen, wie sich der geplante Zusammenschluss auf den Wettbewerb auswirkt, wie es weiter heisst. Diese Prüfung erfolgt innerhalb der gesetzlichen Frist von vier Monaten.

Die NZZ-Mediengruppe und die AZ Medien haben im vergangenen Herbst angekündigt, dass sie ihre Regionaltitel zusammenlegen und ein Unternehmen schaffen wollen, das 20 Bezahlzeitungen in 13 Kantonen unter einem Dach vereint. Das Joint Venture soll CH Media heissen (Werbewoche.ch berichtete).

AZ Medien und NZZ teilen Weko-Einschätzung nicht

Die AZ Medien und die NZZ-Mediengruppe nehmen den Entscheid der Wettbewerbskommission (Weko) zur Kenntnis, teilen die Einschätzung aber nicht. Sie sehen den Zusammenschluss nicht als Problem, sondern als Notwendigkeit. AZ Medien und NZZ-Mediengruppe erachten den Zusammenschluss aufgrund des hochkompetitiven Marktumfelds und weil sich die Marktgebiete der beiden Unternehmen ergänzen als unproblematisch, wie sie am Dienstag gemeinsam mitteilten. Sie stufen den Zusammenschluss vielmehr als notwendig ein, «um langfristig am Markt bestehen zu können».

Die beiden Medienunternehmen sind deshalb zuversichtlich, dass die Weko das geplante Joint Venture bis zum Herbst 2018 genehmigen wird. So lange verzögere sich der Vollzug der Transaktion. (SDA/hae)

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