Schweizer Journalistenschule MAZ vergibt 44 Diplome

Journalismus ist nicht nur Wissen und Handwerk, es ist auch ein Gefühl, ein Bewusstsein und eine Leidenschaft. Dies gab Larissa Bieler, Chefredaktorin von Swissinfo, den 44 Absolventinnen und Absolventen der Diplomausbildung Journalismus 2016 – 2018 an der Diplomfeier im Luzerner Kleintheater mit auf den Weg.

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In einer Gesellschaft voller Ungewissheiten, in der nichts als selbstverständlich akzeptiert wird, sind Journalistinnen und Journalisten herausgefordert. Denn sie streben nach Erkenntnis. In einer Gesellschaft, in der jeder Smartphonebesitzer zum Journalisten wird, müssen sich Journalisten fragen: «Gehen wir voraus, treiben die Meute vorwärts – wie nach einem Flugzeugabsturz? Oder ertragen wir es, nicht immer sofort News zu haben oder einen Live-Ticker zu schalten?» Larissa Bieler, Chefredaktorin von Swissinfo, stellt den 44 Diplomandinnen und Diplomanden drängende Fragen. Und sie gibt Leitlinien mit: «Das Aushalten von Ungewissheiten. Das ist Haltung.»

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Bieler weiss aus ihrem Alltag, welchen Wert guter Journalismus hat: Seit der diplomatischen Krise rund um Russland sind die Zugriffszahlen auf das Angebot von Swissinfo in russischer Sprache sprunghaft um ein Vielfaches angestiegen. Einige hunderttausend Visits in den wenigen Tagen. «Hier mehren sich nicht einfach Clicks», sagt Bieler. «Hier suchen Menschen nach existenziell notwendigen Informationen». Man merkt es der Diplomrednerin an: Hier wurzelt ihr Gefühl für diesen Beruf. Und das springt auf die MAZ-Diplomanden über.

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Die jungen Journalistinnen und Journalisten haben in ihren Diplomarbeiten gezeigt, dass auch sie eine Leidenschaft für diesen Beruf antreibt. Sie haben Sanitäter und Notärzte im aufreibenden Alltag begleitet; dem Nike-Konzern auf den Zahn gefühlt, der Läufer so optimieren will, dass sie einen Marathon unter zwei Stunden laufen können oder einem Armeeoberst zugehört, der die Musterung zum Marketing-Event umgestaltet, um Jungen das Militär schmackhaft zu machen. Die jungen Journalisten bringen Licht in den Hype rund um Bitcoins, Kryptowährungen und Blockchains; zeigen, wie der Videobeweis den Fussball verändert oder eine 73-jährige Frau mit nur 800 Franken pro Monat leben muss. Die besten Diplomarbeiten sind im Volltext unter Maz.ch/bestofdaj zu finden.

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Die Diplomausbildung Journalismus abgeschlossen haben (in Klammern die Redaktionen des Volontariats):

Daniel Arnold (Tele M1), Andreas Babst (NZZ), Lea Blum (Tages-Anzeiger), Dario Cantieni (Radio Ostschweiz FM1), Andreas Fahrländer (AZ), Michelle Feer (NZZ), Manuel Frick (Der Landbote), Stefanie Garcia Lainez (AZ), Janine Gloor (AZ), Sara Good (TV Südostschweiz), Patricia Hobi (Sarganserländer Druck), Nicola Imfeld (AZ), Cornelia Jost (SDA), Coen Kaat (Netzmedien AG Netzwoche), Noëlle Karpf (az Solothurner Zeitung), Sarina Keller (Berner Zeitung), Cordelia Kreft (Konsumenteninfo), Jasmin Kunz (Moneypark), Claire Micallef (Radio X), Manuel Moser (Liechtensteiner Volksblatt), Tobias Müller (BAZ), Manuela Paganini (RadioFr.), Yanik Probst (Radio Pilatus), Nils Sager (Gossweiler Media), Tamara Schäpper (Winterthurer Zeitung), Cedric Schild (izzy), Quentin Schlapbach (Berner Zeitung), Manuela Schnyder (SDA), Julia Spahr (Schweizer Bauer), Markus Stalder (SDA), Armin Stalder (Urner Wochenblatt), Ralph Steiner (Radio 24), Jana Tálos (Bieler Tagblatt), Francesca Trento (Kath.ch), Tobias Tscherrig (Infosperber), Pascal Vogel (Willisauer Bote), Céline Walther (Radio neo1), Annick Wangler (SRF), Stefan Zihlmann (041 – Das Kulturmagazin)Selina Wiederkehr (SRF), Anna-Barbara Winzeler (Digipress GmbH Publisher Fachzeitschrift), Samantha Zaugg (Nau), Remo Zollinger (Rheintal Medien AG), Ronnie Zumbühl (ZT Medien AG).

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