Frank A. Meyer kritisiert Pietro Supino und den Verband Schweizer Medien scharf

Frank A. Meyer kritisiert in seiner SonntagsBlick-Kolumne den Verlegerpräsidenten Pietro Supino scharf. Dieser nutze den Verlegerverband, um Tamedia-Interessen durchzusetzen.

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Für die No-Billag-Initiative hat der publizistische Berater von Ringier nichts übrig: Das «Zerstörungswerk», das «beim Bier beschlossen» wurde, wolle die «grosse und solide, beispielhafte und bewundernswerte Institution» SRG zerschlagen.

Meyer geht es aber in erster Linie um die «Mächte, die mit der Bieridee No Billag ihr medienpolitisches Spiel treiben» und – in Aussicht auf Macht und Geld – eine «Treibjagd» auf das Schweizer Radio und Fernsehen veranstalten würden.

Deren «Anführer» sei Tamedia-VR-Präsident Pietro Supino, der mit seinen Titeln zwar «achtbaren und immer wieder vorzüglichen Journalismus» mache, dessen «journalistische Machtzusammenballung» aber «bereits heute nicht ganz unproblematisch» sei.

Konkret wirft Meyer Supino vor, als Präsident des Verbandes Schweizer Medien (VSM) diesen zu instrumentalisieren, um Tamedia-Interessen durchzusetzen. Denn der Verlegerverband müsste nach Ansicht Meyers eigentlich die SRG unterstützen, da sie verschiedenen Sprachkulturen autonom und gleichrangig pflege und so viel fürs «eidgenössische Ganze» leiste. Stattdessen habe Supino den Verband «auf Angriffskurs gegen die SRG» gebracht.

Die Forderungen, die der VSM gegenüber der SRG gestellt und an die er seine Position bei der No-Billag-Initiative geknüpft hat, seien eigentlich die Forderungen von Tamedia, schreibt Meyer. Es handle sich um «medienpolitische Erpressung» – die Verleger verspielten damit ihre Ehre.

Mit dem angekündigten Kauf von Goldbach stehe der VSM-Präsident neu auch noch im Dienste der deutschen Privatsender. Goldbach lebe davon, «schweizerisches Werbeaufkommen an deutsche Medienmächtige (…) zu verschachern, damit diese ihre helvetische Marktstellung noch stärker ausbauen» könnten, «auf Kosten der SRG».

Dass nach einem Nein zur No-Billag-Initiative der VSM zum Angriff auf die SRG-Werbeeinnahmen blasen wolle, zeige, dass «die Kaputtmacher» zu allem entschlossen seien. (hae)

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