Top Ten: Was Journalisten an Mediensprechern am meisten nervt

Was nervt Journalisten an Mediensprechern am meisten? Antwort: Wenn sie keine ehrlichen Antworten auf ihre Fragen erhalten. Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Medien-Trendmonitor von News Aktuell und Faktenkontor.

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An zweiter Stelle landet die Schönfärberei. Der Vorwurf, dass Unternehmenssprecher zu oft Lobhudelei statt Fakten liefern, ist unter den Medienschaffenden weit verbreitet. Genauso oft ärgern sie sich über komplizierte Autorisierungen. Über 500 Journalisten haben an der Umfrage teilgenommen.

Demnach spielt das Thema Glaubwürdigkeit eine grosse Rolle im Verhältnis zwischen Journalisten und Mediensprechern: Knapp die Hälfte der Befragten ist genervt, wenn Kommunikationschefs unehrlich und nicht authentisch sind (49 Prozent). Auch stört es die Umfrageteilnehmer, dass sie zu oft Lobhudelei statt Fakten geliefert bekommen (46 Prozent). Über zeitaufwändige Autorisierungen ärgern sie sich genauso (46 Prozent).

Ebenso Anlass zur Kritik: das grosse Schweigen der Mediensprecher. 39 Prozent der Befragten bemängeln, dass Unternehmenssprecher auf ihre Anfragen nicht reagieren. 36 Prozent nervt es, dass diese nach Versand einer Medienmitteilung nicht erreichbar sind.

Bedenklich: Fast ein Viertel der Befragten kritisiert unprofessionelles Medienmaterial (24 Prozent). Je erfahrener der Redaktor, umso kritischer ist dabei der Blick auf PR-Content: Während nur neun Prozent der Berufseinsteiger (1-5 Jahre Berufserfahrung) sich an schlechten Medienmitteilungen stören, sind es bei den Journalisten mit 11-15 Jahren Berufserfahrung 38 Prozent.

Das Nachtelefonieren von Medienmitteilungen scheint dagegen langsam der Vergangenheit anzugehören: Nur noch gut jeder Zehnte fühlt sich davon gestört (13 Prozent). Auch selten Anlass für Ärger geben juristische Interventionen: Magere acht Prozent der Umfrageteilnehmer nervt es, wenn Mediensprecher mit dem Anwalt drohen.

Top 10: Was Journalisten an Mediensprechern am meisten nervt

1. Keine authentischen, ehrlichen Aussagen: 49 Prozent

2. Lobhudelei statt Fakten: 46 Prozent

3. Komplizierte Autorisierungen: 46 Prozent

4. Keine Reaktion auf Anfragen: 39 Prozent

5. Nach Versand einer Medienmitteilung nicht erreichbar sein: 36 Prozent

6. Unprofessionelles Medienmaterial: 24 Prozent

7. Fehlende Unterstützung bei Recherchen: 15 Prozent

8. Telefonisches Nachfassen von Medienmitteilungen: 13 Prozent

9. Mit dem Anwalt drohen: 8 Prozent

10. Belegexemplare einfordern: 4 Prozent

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Quelle: Medien-Trendmonitor 2017 von News Aktuell und Faktenkontor. Teilnehmer: 501 Journalisten. Umfragezeitraum: März 2017. Methode: Online-Umfrage. Der Berichtsband steht Ihnen hier zum kostenlosen Download bereit.

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