Republik stellt acht neue Mitarbeitende vor
Das durch Crowdfunding finanzierte Medienprojekt Republik stellt acht neue Mitarbeitende vor. Sie kommen unter anderem von der NZZ und von Google.
Brigitte Meyer, 47, Bildchefin
Die Schaffhauserin Brigitte Meyer zeichnete 2009 für den Relaunch der Neuen Zürcher Zeitung verantwortlich und amtete bis 2017 als NZZ-Bildchefin. Ihre Karriere startete sie beim Nachrichtenmagazin Facts als Layouterin. Danach gestaltete sie das Frauenmagazin Meyer’s und wurde schliesslich Art-Direktorin der Titel Weltwoche und Das Magazin.
Carlos Hanimann, 35, Reporter
Hanimann sei der Mann für Geschichten ohne Happy End, schreibt die Republik in einer Mitteilung: «Sein Gebiet ist das Zähe, Finstere, Uferlose: Justiz, Steuervermeidungsindustrie, Geheimdienste, Lobbys.» Hanimann studierte Zeitgeschichte, stieg beim St. Galler Tagblatt in den Journalismus ein und wechselte vor zehn Jahren zur Wochenzeitung WOZ. Für einen Artikel über die St. Galler Heroinszene erhielt er den Ostschweizer Medienpreis. 2016 erschien sein Buch «Elmer schert aus» über den Whistleblower Rudolf Elmer.
Adrienne Fichter, 33, Redaktorin
Die Politologin und Social-Media-Experin Fichter war 2009 Mitbegründerin der digitalen Plattform Politnetz. Von 2014 bis 2017 leitete sie die Social-Media-Abteilung der NZZ. Im Januar 2017 kündigte sie, um als Autorin und Herausgeberin an einem Buch zu arbeiten: «Smartphone-Demokratie» zur Politik im 21. Jahrhundert: zu Fake-News, Bots, Filterblasen, Empörungswellen und den neuesten Strategien der Spin-Doktoren. Es erscheint Mitte September im Verlag NZZ Libro.
Lukas Bünger, 34, Software-Entwickler
Der Informatiker Lukas Bünger war erst bei verschiedenen Agenturen tätig, ehe er zum damaligen Start-up Watson als Front-End-Entwickler wechselte. «Die Schweiz hat High-Level-Robotik. Und hervorragende Ingenieure. Aber die Professionalisierung der Web-Entwicklung fängt erst an», lässt er sich in der Republik-Mitteilung zitieren.
Anja Conzett, 29, Reporterin
Conzett war zeitweise Germanistik-Studentin und Praktikantin im Prättigauer Schlachthaus. Schliesslich schrieb sie Artikel für Medien wie Hochparterre, Südostschweiz oder Schweizer Illustrierte – «über Dealer, Prostituierte, Fernfahrer, Flüchtlinge und Bauarbeiter». Zu Letzteren erschien 2016 im Rotpunkt-Verlag der Reportageband «Lohndumping – eine Spurensuche auf dem Bau».
Ariel Hauptmeier, 47, Textchef
Der in Deutschland geborene Ariel Hauptmeier studierte Philosophie und Germanistik und zog danach als freier Journalist um die Welt. Mit 35 Jahren wurde er Redaktor beim Magazin Geo. 2014 wechselte er als Textchef zum neu gegründeten Start-up Correctiv, spezialisiert auf Investigativ-Journalismus. Dieses Jahr schrieb er zusammen mit einer Kollegin das Buch «Und die Vögel werden singen» – die Autobiografie des syrischen Pianisten Aeham Ahmad, der berühmt wurde, weil er mitten in den Trümmern von Damaskus Mozart spielte. Das Buch erscheint diesen Herbst im Fischer-Verlag.
Sylke Gruhnwald, 36, Rechercheurin
Die in München aufgewachsene studierte Betriebswirtin Sylke Gruhnwald stiess 2012 zur NZZ und baute dort als Chefin von Journalistinnen, Programmierern, Designerinnen das Datenteam auf. Und dazu ein Netzwerk von internationalen Rechercheuren: Sie wurde Mitglied in diversen Recherchierclubs. 2014 wechselte sie als Teamleiterin des Datenteams zum Schweizer Fernsehen, 2016 als Reporterin zum Beobachter. Von ihren zahlreichen, fast immer vielköpfigen Recherchen wurden «The Migrants’ Files» am häufigsten ausgezeichnet: eine Übersicht über alle, die auf der Flucht nach Europa starben.
Daniel Pfänder, 42, Software-Entwickler
Der in Bayern aufgewachsene Daniel Pfänder arbeitete zehn Jahre für Google in Zürich. Er programmierte unter anderem das Logo in den Youtube-Videos. Da er den Verdacht hatte, bei Google in einer Blase zu leben, kündigte er mit der Begründung, dass er «seine Wäsche wieder selbst waschen» wolle. Bei seiner neuen Anstellung bei der Republik müsse er das, schreibt das Projekt in der Mitteilung.