Befangenheit? «Meine Werbeauftritte sind kein Problem», findet Rigozzi

Die Moderatorin Christa Rigozzi wehrt sich in der Sonntagsprese gegen Kritik, wonach ihr Engagement beim neuen gesellschaftspolitischen SRF-Format «Arena/Reporter» mit ihren zahlreichen Werbeauftritten konfligiere.

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«Meine Werbeauftritte sind kein Problem. Vor und nach der Sendung werden keine Spots mit meiner Beteiligung ausgestrahlt. Zu dieser Einschränkung habe ich mich vertraglich verpflichtet», sagt Rigozzi im Interview mit der SonntagsZeitung. Wie genau Rigozzis Unterschrift die Buchungspolitik ihrer Kunden und von SRF beeinflusst, wird nicht weiter ausgeführt.

Auf die Nachfrage, ob man sich in einer Nachrichtensendung nicht unglaubwürdig mache, wenn man gleichzeitig für Kleinkredite werbe, winkt Rigozzi erneut ab: «Ich sehe da kein Problem. Ich rede am Sonntag mit den Zuschauern über die Kinderschutzbehörde Kesb und nicht über Kleinkredite, Kaffee oder Schöggeli. Diese Kritik in den Medien ist völlig konstruiert.»

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Auch gegenüber dem SonntagsBlick weist Rigozzi den Vorwurf, man könne nicht unbefangen über Verkehr diskutieren, wenn man gleichzeitig für eine Automarke werbe, zurück. Es gehe nicht um sie, sondern um die Stimme des Publikums, die sie vertrete. «Wir reden nicht darüber, ob ich mit dem Auto komme oder den Zug nehme – was ich übrigens seit einem Monat tue, da ich oft in Zürich arbeite.»

Bei Befangenheit tritt Rigozzi in den Ausstand

Dieser Meinung ist auch Jonas Projer, der zusammen mit Christa Rigozzi die neue «Reporter/Arena»-Sendung moderiert und seiner neuen Arbeitskollegin im Interview zur Seite steht: «Ich verteidige die Unabhängigkeit gegenüber sämtlichen politischen und ökonomischen Interessengruppen mit Haut und Haar. Christa ist die Stimme des Publikums, ohne korrumpiert zu sein», ist er überzeugt. Sei Rigozzi dennoch einmal befangen, würde sie in den Ausstand treten – wie er es selbst auch schon einmal getan habe in einer «Arena»-Sendung. «Bei einem Thema wie der Überschuldung würde ich Christas externe Engagements und ihre Rolle bei uns genau anschauen, das Gespräch suchen und dann einen Entscheid fällen.»

Es stimme allgemein nur etwa zehn Prozent von dem, was in den Medien über die Geschichte geschrieben worden sei, kritisiert Rigozzi in der SonntagsZeitung. So sei beispielsweise der Vorwurf, sie würde ihren neuen Job nutzen, um die eigene Bekanntheit zu steigern und dadurch neue Sponsoren zu gewinnen, falsch: «Das Schweizer Fernsehen hat mich nicht engagiert, damit ich meine Bekanntheit steigern kann. Es hat mich angestellt, weil ich bekannt bin.» (hae)

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