Basler Stadtbuch wird virtuell – 2017 keine gedruckte Ausgabe mehr

Das Basler Stadtbuch füllt künftig keine Bücherwände mehr: Die Herausgeberin Christoph Merian Stiftung (CMS) stellt das jährlich erscheinende Zeitgeschichte-Dokument gratis ins Internet.

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Die im letzten Jahr erschienene Ausgabe 2015 war die letzte in gedruckter Form. Seit 1879 war das Stadtbuch, einst als «Basler Jahrbuch» lanciert, eine Fundgrube für aktuelle Geschichten, Portraits und Visionen. Weil aber die Verkäufe einbrachen und zuletzt kaum mehr 500 Exemplare verkauft wurden, ging die CMS über die Bücher. Nun geht das Stadtbuch ins Netz, vernetzt mit einem umfassenden Archiv.

Als «eigentliche Online-Plattform» bietet das Stadtbuch ab Anfang Mai Zugang zu Dossiers in Wort und Bild, Ton und Film, wie die CMS am Montag mitteilte. Auch die 41’000 Druckseiten der sämtlichen 136 bisherigen Jahrgänge sind digital zugänglich. Die seit 1882 geführte Basler Chronik ist integriert, ebenso Radio- und Zeitungsdateien.

Die CMS versteht die werbefreie Gratis-Dienstleistung als Service Public, koste sie das Online-Stadtbuch doch künftig kaum weniger als bisher die gedruckte Ausgabe, wie ein Sprecher sagte.

Jährlich sind eigene Texte zu etwa zwölf Themen im Jahr vorgesehen, was nur leicht weniger als die bisher rund 250’000 Zeichen des Buches ergebe. Die CMS trägt das Stadtbuch seit 1973 – damals stand es vor dem Aus. Ihr Geschäftsbericht weist für 2017/2018 einen Betriebsbeitrag von 309’000 Franken für das Online-Stadtbuch aus. Dazu kommen 210’000 Franken als Investition für den Wechsel. Der Paradigmenwechsel soll der Publikation zu einem deutlich grösseren Publikum verhelfen. (SDA)

Bild: Merianverlag.ch

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