SDA wehrt sich gegen Ungleichbehandlung

Die SDA verzichtet auf die Berichterstattung von Themen, die anderen Medien zuvor exklusiv zugespielt wurden. SRF macht mit.

nzzas-sda

Die Schweizerische Depeschenagentur (SDA) hat genug von der Bevorzugung einzelner Medien und setzt am Montag ein Zeichen: Die Studie «Immer seltener spielen Kinder in der Schweiz im Freien», die im Auftrag von Pro Juventute erstellt worden und der NZZ am Sonntag exklusiv zur Verfügung gestellt wurde, wurde am Montag nicht in die Berichterstattung aufgenommen.

An die übrigen Medien wurde zur Studie am Montag ein Communiqué veschickt. «Die Inhalte sind somit schon bekannt», schreibt die SDA in einer Stellungnahme. Und weiter: «Die SDA setzt mit dem Verzicht auf eine Berichterstattung ein Zeichen gegen den zunehmenden Trend, die Medien bei der Verbreitung von Informationen ungleich zu behandeln.»

Der neue Kurs wird scheinbar durchgezogen. Bereits am Dienstag wird das nächste Thema boykottiert. Erneut ist der Grund die Bevorzugung der NZZ am Sonntag – diesmal durch die Credit Suisse, die den «Global Wealth Report» dem Sonntagsblatt exklusiv zur Verfügung gestellt hat. Am Sonntag habe die Credit Suisse auf Nachfrage der SDA die Herausgabe des Berichtes verweigert, schreibt die Depechenagentur. Man sei auf die Sperrfrist bis zur Medienkonferenz am Dienstag verwiesen worden. Als Folge davon wird am Dienstag zum Bericht des Credit Suisse Research Institutes keine Meldung über die SDA verbreitet.

Dem Verzicht auf die Berichterstattung über den Global Wealth Report schliesst sich übrigens SRF an, wie TV-Chefredaktor Tristan Brenn über Twitter mitteilte. (hae)

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