«Admeira ist ein sehr innovatives Projekt»

Matthias Aebischer will, dass die SRG spart. Und dass sich Admeira allen Verlagen öffnet.

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Der ehemalige SRF-Journalist und heutige SP-Nationalrat ortet Sparbedarf bei der SRG. Sie müsse «nicht weiter wachsen, sondern eher Ballast abwerfen», sagte Aebischer in einem Interview mit dem Sonntagsblick. Ansetzen könnte man demnach etwa bei den Cheflöhnen und der Anzahl Sender. Er glaube nicht, dass die Spartensender Swiss Jazz und Swiss Classic wirklich nötig seien, da die SRG in allen Landesteilen einen «hervorragenden Kultursender» betreibe. Die SRG hat in der jüngeren Vergangenheit jedoch mehrmals betont, dass unter anderen die von Aebischer erwähnten Nur-Musiksender sehr günstig zu betreiben seien.

«Unter der Führung von Armin Walpen hat sich nicht nur der Lohn des SRG-Direktors nahezu verdoppelt, sondern auch die Anzahl der Sender», begründet Aebischer das «das zum Teil selbstverschuldete» schlechte Image der SRG.

Es wäre laut Aebischer wichtig, dass SRF in der Deutschschweiz so nahe bei den Leuten wäre wie RTS in der Romandie.

Am Online-Werbeverbot festhalten

Weiter erteilt Aebischer dem Bestreben, SRF Internet-Werbung zu gestatten, eine Absage. Aber auch die Forderung, die Fernsehwerbung für die SRG einzuschränken, lehnt er klar ab: «Man hat mal entschieden, dass die SRG Werbung im TV machen darf. (…) Nimmt man ihr diese Gelder ausgerechnet jetzt weg, wo immer mehr Werbung ins Internet wandert, so ist das nicht sehr weise». Deshalb soll die SRG im Internet im Gegenzug auch keine Online-Werbung machen dürfen.

«Man muss alle einbinden»

Die Forderung der Verleger, die SRG müsste sich aus der Werbevermarktungsfirma Admeira zurückziehen, bezeichnet Aebischer als «typischen Stellvertreterkrieg». Die Verleger würden den Konflikt um das «unglücklich gestartete» Konstrukt nützen, um der SRG zu schaden. «Dabei ist das Ganze ein sehr innovatives Projekt. Was Ringier, Swisscom und die SRG hier geleistet haben, unterstütze ich hundertprozentig», sagt Aebischer.

Es sei im Interesse aller, wenn Werbegelder nicht ins Ausland abfliessen. Allerdings würde «dieser Krieg» weitergehen, solange Admeira nichts an der Organisation ändere und für alle Verlage gleichberechtigt zugänglich sei. «Will man mit diesem Projekt Erfolg haben, so muss man alle einbinden». Mögliche Lösungsansätze sieht Aebischer darin, Admeira in eine Art Genossenschaft umzubauen. (hae/SoBli/SDA)

Bild: Matthiasaebischer.ch

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