Zwischen Spass und Sicherheit

Viacom International Media Networks hat eine Studie zur Mediennutzung von Kindern durchgeführt. Schweizer Eltern nehmen bei der Mediennutzung ihrer Kinder mehr Einfluss auf Zugang und Zeit – nicht so sehr auf Inhalte, so ein Fazit der Befragung.

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In einer aktuellen Studie hat Viacom International Media Networks (VIMN) etwa 2‘500 Kinder zwischen drei und dreizehn Jahren zusammen mit deren Eltern zum Thema Mediennutzung und elterliche Einflussstrategien befragt, davon 350 in der Schweiz. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Schweizer Eltern, wenn es um das Wohlbefinden Ihrer Kinder geht, den Top 3-Faktoren Familie, Gesundheit und Glück im internationalen Vergleich weit mehr Bedeutung zumessen als Eltern der Vergleichsländer. Ausserdem hat die Sicherheit der Kinder in Bezug auf die Mediennutzung in einem Land, wo praktisch jeder Haushalt mit den vier Screens – TV-Gerät, Laptop, Smartphone, Tablet – ausgestattet ist, einen sehr hohen Stellenwert.

Für Eltern ist nichts wichtiger als das Wohlbefinden ihrer Kinder. Doch wie passen Kinderfernsehen und Video-Angebote in dieses Unterfangen? Mit diesen Themen rund um die Mediennutzung der jungen Zielgruppe setzt sich die neue Studie von Viacom International Media Networks (VIMN), welche am Donnerstag von Simone Reitbauer, Head of Research & Insights, in Zürich präsentiert wurde, auseinander.

Beeinflussen Eltern die Mediennutzung ihrer Kinder angesichts des fast unbegrenzten Angebotes? Oder halten sie sich doch mehr zurück, als im Allgemeinen erwartet? Die Studie liefert Antworten. Sicherheit ja, aber Familie, Gesundheit und Glück geht vor. Generell erachten Eltern als wichtigste Faktoren für das Wohlbefinden ihres Kindes zunächst eine liebevolle Familie (78 Prozent stimmen zu), dann Gesundheit (75 Prozent) und Glücklichsein (73 Prozent), dann erst gefolgt von Selbstvertrauen, Spass haben, Bildung und Sicherheit (jeweils 70 Prozent). Dabei legen Schweizer Eltern noch deutlich mehr Wert auf die Top 3-Faktoren Familie (87 Prozent), Gesundheit (86 Prozent) und Glück (84 Prozent).

Sicherheit dennoch wichtig – insbesondere im Bereich Medien

Gerade in der Mediennutzung ist die Sicherheit ihrer Kinder für Eltern dennoch unabdingbar, insbesondere angesichts des fast unbegrenzten Medienangebotes – auch und gerade für Kinder. Sieben von Zehn Eltern in der Schweiz stimmen zu, dass «die Welt heutzutage für Kinder weniger sicher ist». Und Acht von Zehn finden übereinstimmend, dass «Kinder beim Gebrauch von Medien besonders geschützt werden sollten».

Viel mehr Auswahl für Kinder – mehr Devices und mehr Plattformen

Sicherheit bei der Mediennutzung spielt vor allem deshalb eine grosse Rolle, da Kindern eine immer grösser werdende Anzahl an Devices und Medienplattformen tagtäglich zur Verfügung steht: Etwa besitzen 84 Prozent aller Schweizer Familienhaushalte mit Kindern zwischen sechs und dreizehn Jahren ein Tablet und fast alle (95 Prozent) verfügen über ein Smartphone. Damit sind heute die allermeisten Schweizer Haushalte mit den vier Screens – TV-Gerät, Laptop, Smartphone, Tablet – ausgestattet.

Mehr Entscheidungsfreiheit bei der Mediennutzung

Kinder haben einen grossen Entscheidungsfreiraum, wenn es um ihre eigene Mediennutzung geht. Dies wird schon allein dadurch begünstigt, dass Online-Videoangebote häufig von Kindern allein genutzt werden. Jeweils etwa zwei Drittel der Kinder zwischen sechs und dreizehn verbringen Zeit mit dem Smartphone oder dem Tablet überwiegend alleine – anders als das Fernsehgerät, das oft zum gemeinsamen Rezipieren mit Eltern oder Geschwistern einlädt.

Eltern nehmen Einfluss auf Zugang und Zeit – statt auf Inhalte

Eltern beeinflussen die Mediennutzung ihrer Kinder, doch geschieht dies überwiegend durch Regulierung von Zugang und Nutzungsdauer – wie zum Beispiel die Festlegung von Zeiten, zu denen bestimmte Geräte genutzt werden dürfen. So geben 70 Prozent der Schweizer Eltern an, ihren Kindern erst dann die Nutzung des TV-Geräts oder anderer Devices zu erlauben, wenn die Hausaufgaben erledigt sind. Direkte Beeinflussung angeschauter Sender, Programme oder Videos findet hingegen eher selten statt: Eltern beobachten und informieren sich, greifen aber nur dann aktiv ein, wenn sie das Wohl ihres Kindes gefährdet sehen, etwa durch besonders angsteinflössende Inhalte.

Kindgerechte Inhalte und Spass für das Kind

Folglich legen Eltern in der Schweiz bei der Bewertung von Kinderprogrammen zuallererst Wert auf kindgerechte Inhalte (68 Prozent stimmen zu). Darüber hinaus sollte das Programm unterhaltsam und lehrreich sein – und natürlich jede Menge Spass bieten. Eltern und Kinderfernsehen – Wahrnehmung und Bewertung über drei Ebenen Insgesamt bewerten Eltern Kindersender, -programme und -inhalte über drei Ebenen, die etwa mit einem Ampelsystem vergleichbar sind: In der roten, eher kleinen Ebene (Das erlaube ich nicht) finden sich Inhalte oder Sender, die Eltern als wirklich gefährdend empfinden. Im gelben Bereich liegen Anbieter wie YouTube, deren Inhalte von den Eltern zwar nicht immer gemocht oder eingeschätzt werden können, aber oft toleriert werden, da sie den Kindern gut gefallen. Dezidierte Kinder-Angebote liegen aus Sicht der Eltern im grünen Bereich (Gar kein Problem): Hier finden Onlineangebote wie «YouTube Kids» ihren Platz – vor allem jedoch etablierte Kindersender wie Nickelodeon. Diese Sendermarken fungieren als Schutzschild und geben somit Eltern ein sicheres Gefühl für die Mediennutzung ihrer Kinder.

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