Austritt von Ringier aus dem Verband Schweizer Medien

Aufgrund unüberbrückbarer Differenzen mit einzelnen Mitgliedern im Präsidium des Verbandes Schweizer Medien (VSM) tritt Ringier mit sofortiger Wirkung aus dem Verband aus.

Am Montag informierten die SRG, Swisscom und Ringier über ein neues Gemeinschaftsunternehmen: SRG, Swisscom und Ringier bündeln die Vermarktung ihrer Medienangebote und Werbeplattformen in einer neuen, gemeinsamen Vermarktungsorganisation (Werbewoche.ch berichtete). Diese soll sich auf die stark verändernden Bedürfnisse von Werbeauftraggebern und Schweizer Medien ausrichten.

Am darauffolgenden Tag wurden anlässlich einer Klausurtagung des Präsidiums des Verbandes Schweizer Medien (VSM) intensive Diskussionen diesbezüglich geführt, wie Ringier in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Der Verband Schweizer Medien sei der Meinung, dass Werbeeinnahmen der SRG nicht notwendig seien. Diese drastische Haltung teile Ringier nicht.

Ringier CEO Marc Walder: «Faktisch fordert der Verband Schweizer Medien ein Werbeverbot für die SRG. Also: Auch keine Werbung mehr auf deren Fernsehsendern. Dies ist eine Radikalforderung, hinter der Ringier nicht stehen kann. Deshalb treten wir mit sofortiger Wirkung aus dem Verband aus. Ich bedaure den aufgrund dieser Haltung des Verbandes unausweichlichen Austritt von Ringier.»

Das geplante Gemeinschaftsunternehmen zwischen der SRG, Swisscom und Ringier stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wettbewerbskommission WEKO und UVEK/BAKOM, heisst es in der Mitteilung weiter. Vorbehältlich dieser Zustimmung sei der Start der Geschäftsaktivitäten im ersten Quartal 2016 vorgesehen.

Verband Schweizer Medien

Der Verband Schweizer Medien kommentiert den Austritt von Ringier in einer Mitteilung mit folgenden Worten: «Der Verband Schweizer Medien hält es für medienpolitisch höchst bedenklich und ist enttäuscht, dass die öffentliche SRG mit ihrem Service-public-Auftrag und die Swisscom, die zu 51 Prozent im Besitz des Bundes ist, zusammen mit Ringier die Vermarktung ihrer Werbung in eine gemeinsame Firma zusammen legen wollen. Folgerichtig hat Ringier den Austritt aus dem Verband Schweizer Medien erklärt.

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Es gehe nicht an, dass der Bund über die mit der Mediensteuer finanzierte SRG und die mehrheitlich von der Eidgenossenschaft gehaltene Swisscom mit dieser neuen Vermarktungsfirma dazu beitrage, in den bereits verzerrten Wettbewerb im Medienbereich einzugreifen. Und es sei bedauerlich, dass dies zusammen mit einem der grössten privaten Medienhäuser der Schweiz erfolge. Gerade weil die globalen Herausforderer wie Google und Facebook einen wachsenden Anteil am Werbemarkt abschöpfen, sei es elementar, dass der Bund über die SRG und die Swisscom nicht die Existenzgrundlage der privaten Medien schwäche.

Der Verband Schweizer Medien bedauert den Austritt von Ringier, hält ihn aber für folgerichtig.

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Am Montag informierten die SRG, Swisscom und Ringier über ein neues Gemeinschaftsunternehmen: SRG, Swisscom und Ringier bündeln die Vermarktung ihrer Medienangebote und Werbeplattformen in einer neuen, gemeinsamen Vermarktungsorganisation (Werbewoche.ch berichtete). Diese soll sich auf die stark verändernden Bedürfnisse von Werbeauftraggebern und Schweizer Medien ausrichten.

Am darauffolgenden Tag wurden anlässlich einer Klausurtagung des Präsidiums des Verbandes Schweizer Medien (VSM) intensive Diskussionen diesbezüglich geführt, wie Ringier in einer Mitteilung vom Donnerstag schreibt. Der Verband Schweizer Medien sei der Meinung, dass Werbeeinnahmen der SRG nicht notwendig seien.

 

«Radikalforderung, hinter der Ringier nicht stehen kann»

Diese drastische Haltung teile Ringier nicht. Ringier CEO Marc Walder: «Faktisch fordert der Verband Schweizer Medien ein Werbeverbot für die SRG. Also: Auch keine Werbung mehr auf deren Fernsehsendern. Dies ist eine Radikalforderung, hinter der Ringier nicht stehen kann. Deshalb treten wir mit sofortiger Wirkung aus dem Verband aus. Ich bedaure den aufgrund dieser Haltung des Verbandes unausweichlichen Austritt von Ringier.» Das geplante Gemeinschaftsunternehmen zwischen der SRG, Swisscom und Ringier stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung durch die Wettbewerbskommission WEKO und UVEK/BAKOM, heisst es in der Mitteilung weiter. Vorbehältlich dieser Zustimmung sei der Start der Geschäftsaktivitäten im ersten Quartal 2016 vorgesehen.

 

VSM zeigt sich enttäuscht

Der Verband Schweizer Medien kommentiert den Austritt von Ringier in einer Mitteilung mit folgenden Worten: «Der Verband Schweizer Medien hält es für medienpolitisch höchst bedenklich und ist enttäuscht, dass die öffentliche SRG mit ihrem Service-public-Auftrag und die Swisscom, die zu 51 Prozent im Besitz des Bundes ist, zusammen mit Ringier die Vermarktung ihrer Werbung in eine gemeinsame Firma zusammen legen wollen. Folgerichtig hat Ringier den Austritt aus dem Verband Schweizer Medien erklärt.

Es gehe nicht an, dass der Bund über die mit der Mediensteuer finanzierte SRG und die mehrheitlich von der Eidgenossenschaft gehaltene Swisscom mit dieser neuen Vermarktungsfirma dazu beitrage, in den bereits verzerrten Wettbewerb im Medienbereich einzugreifen. Und es sei bedauerlich, dass dies zusammen mit einem der grössten privaten Medienhäuser der Schweiz erfolge. Gerade weil die globalen Herausforderer wie Google und Facebook einen wachsenden Anteil am Werbemarkt abschöpfen, sei es elementar, dass der Bund über die SRG und die Swisscom nicht die Existenzgrundlage der privaten Medien schwäche. Der Verband Schweizer Medien bedauert den Austritt von Ringier, hält ihn aber für folgerichtig. (hae/pd)

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