Surprise erleidet Verkaufseinbruch

Im vergangenen Jahr hat das Strassenmagazin Surprise drastische Verkaufseinbrüche verzeichnet. Der Verkauf ist um mehrere Tausend Exemplare gesunken. Die Macher führen dies auf strengere Richtlinien für Sozialhilfebezüger und Asylbewerber zurück.

Noch im Frühling 2010 brachten rund 250 Verkäuferinnen und Verkäufer alle zwei Wochen rund 20'000 Surprise-Magazine unter die Leute. Mittlerweile gibt es noch rund 200 Verkäufer, die jeweils rund 15'000 Exemplare verkaufen. Dies sagte Surprise-Geschäftsführerin Paola Gallo auf Anfrage der Nachrichtenagentur SDA.

Gallo bestätige damit einen Bericht der Basler Zeitung vom Montag. Gründe für den Einbruch gebe es zwei, wie Gallo erklärte: Mehrere Kantone setzten eine strikte Limite durch, wie viel Sozialhilfebezüger als Ergänzung verdienen dürften. Das habe vor allem in Zürich, Bern und Baselland dazu geführt, dass zahlreiche Verkäufer keine oder viel weniger Hefte verkaufen könnten. Zusätzlich problematisch sei für Surprise, dass mehrere Kantone – darunter Zürich oder Baselland – das Ausländergesetz restriktiver umsetzten. «Leute mit hängigem Asylverfahren dürfen in diesen Kantonen keine Magazine mehr verkaufen», sagte Gallo. Damit seien etwa in Zürich auf einen Schlag zahlreiche Verkäufer verlorengegangen.

Daher suchten die Surprise-Macher das Gespräch mit den Kantonen. Bereits erfolgreich waren sie im Kanton Baselland: Dort bietet Surprise nun ein Integrationsprogramm an, das vom Kanton bezahlt wird. Teilnehmer des Programms werden im Verkauf geschult, erhalten einen Deutschkurs und sind als Surprise-Verkäufer tätig.

Surprise ist ein alle zwei Wochen erscheinendes Schweizer Strassenmagazin, das von Journalisten gemacht und von Menschen, die nicht mehr im Arbeitsmarkt integriert sind, verkauft wird. Vom Heftpreis – 6 Franken – dürfen die Verkäufer 2.70 Franken behalten. Die Institution betreibt auch eine eigene Strassenfussball-Nationalliga und einen Chor.
 

Weitere Artikel zum Thema