Iran versucht kritische Berichterstattung zu verhindern

Die iranischen Behörden haben wegen Proteste der Opposition gegen Mahmud Ahmadinedschad damit begonnen, die Arbeit ausländischer Journalisten im Land einzuschränken. Gegen mehrere Radio- und Fernsehsender wurden Zensurmassnahmen ergriffen.

Die iranischen Behörden haben wegen der Proteste der Opposition gegen den Wahlsieg von Mahmud Ahmadinedschad damit begonnen, die Arbeit ausländischer Journalisten im Land zu behindern. Gegen mehrere Radio- und Fernsehsender wurden Zensurmassnahmen ergriffen. Keine Probleme hatten das Schweizer Fernsehen SF und Schweizer Radio DRS. Ihr Korrespondent in Teheran, Ulrich Tilgner, konnte am Sonntag ungehindert über die Wahlen berichten.
Weniger Glück hatte der Sonderkorrespondent des Westschweizer Radios RSR. Dieser hatte am Sonntag Schwierigkeiten sein Hotel zu verlassen. «Er konnte sein Visum nicht verlängern und es wurde ihm inständig empfohlen, das Land zu verlassen», sagte der stellvertretende Chefredaktor von RSR, Jean-Marc Beguin, gegenüber der Nachrichtenagentur SDA. Mehrere ausländische Journalisten wurden von der Polizei vorübergehend festgenommen oder des Landes verwiesen. Massiv eingeschränkt wurden die Sender BBC sowie die beiden deutschen Fernsehsender ARD und ZDF.
Auch der arabische Fernsehsender Al-Arabija wurde angewiesen, sein Büro in Teheran eine Woche lang zu schliessen. Zuvor habe es stundenlange Debatten mit dem Ministerium über einen Sendebeitrag gegeben. Das Ministerium habe verlangt, dass er geändert werde, berichtete der Korrespondent von Al-Arabija.

Behinderung von Übertragungstechniken
Die BBC berichtete, der Iran behindere mit einem elektronischen Störfeuer die Satellitenübertragung. Im Internet wurden zudem mehrere Webseiten blockiert, die von Anhängern des Reformpolitikers Mir-Hossein Mussawi verwendet wurden, um Kundgebungen zu organisieren. Auch das Mobilfunknetz wurde teilweise unterbrochen, nachdem zuvor bereits keine SMS mehr verschickt werden konnten.

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