AZ Medien baut 30 Stellen ab

Das Aargauer Medienunternehmen AZ Medien streicht 30 Stellen. Der Abbau erfolgt durch Vakanzen, Frühpensionierungen sowie Pensenreduktionen. Zudem sollen rund zehn Personen entlassen werden. Betroffen sind alle Geschäftsbereiche.

Das Aargauer Medienunternehmen AZ Medien streicht 30 Stellen. Der Abbau erfolgt durch Vakanzen, Frühpensionierungen sowie Pensenreduktionen. Zudem sollen rund zehn Personen entlassen werden. Der Stellenabbau wird bis Frühjahr 2009 vollzogen. Betroffen seien alle Geschäftsbereiche, sagte Eva Keller, Leiterin Kommunikation, auf Anfrage der SDA. In der Redaktion der Aargauer Zeitung würden acht Stellen abgebaut.
Begründet werden die Sparmassnahmen mit der Finanzmarktkrise, die sich auch auf die Medienbranche auswirke. Die Einnahmen aus dem Werbegeschäft seien bei Verlags- und Medienhäusern rückläufig, heisst es weiter. Für das laufende Jahr rechnet die AZ Medien mit einem «unbefriedigenden Ergebnis». Die Unternehmensleitung habe deshalb für alle Geschäftsbereiche Sparmassnahmen beschlossen. Gleichzeitig würden in verschiedenen Bereichen Effizienzsteigerungen durch Reorganisationen und Nutzung von Synergien angestrebt.
In die Offensive gehe das Medienunternehmen im Internet- und Multimediabereich, sagte Keller. Dafür seien bereits Anfang Jahr neue Stellen geschaffen worden. Das Online-Portal A-z.ch werde weiter ausgebaut. Zudem werden die Inhalte des Veranstaltungsmagazins Live ab Frühjahr 2009 auf neue Produkte aufgeteilt. Vorgesehen sind unter anderem ein wöchentlicher «Kulturkalender» in der AZ sowie eine neue Online- und Mobile-Veranstaltungsdatenbank.
Im Herbst 2009 wird zudem in Aarau das neue Multimedia-Center in Betrieb genommen. Die Redaktionen von Zeitung, Radio, TV und Online werden für die Kantonal- und Regionalberichterstattung in einem grossem Newsroom zusammengefasst. Damit könnten laut dem Medienunternehmen einerseits Synergien genutzt und multimediale Angebote realisiert werden. Geleitet wird das Projekt von Peter Buri, der am 1. Februar von Christian Dorer als Chefredaktor abgelöst wird.
Die Mediengewerkschaft Comedia hat zum Abbau umgehend Stellung bezogen. Sie appelliert an die soziale und publizistische Verantwortung der AZ Medien. Konzerne, die 2007 und im ersten Halbjahr 2008 noch Rekordgewinne erzielt hatten, könnten allein mit temporär rückläufigen Erträgen im Inserate- und Stellenmarkt solch rigorose Restrukturierungsmassnahmen nicht rechtfertigen. Die Medienhäuser müssten gerade in schwierigem Umfeld auf die Karte Qualität setzen, schreibt Comedia in ihrer Mitteilung. Die betroffene Belegschaft und die Gewerkschaften seien einzubeziehen, damit annehmbare Lösungen im Interesse der Mitarbeitenden getroffen werden könnten.

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