Die Kauflaune der Schweizer ist leicht gestiegen

Die Schweiz belegt beim Konsumentenvertrauen Platz 5 in Europa und holt im Quartalsvergleich ganze 5 Plätze auf. Gleichzeitig ist die Kauflaune der Schweizer leicht gestiegen. Das zeigt der Nielsen Verbrauchervertrauensindex.

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Die Schweizer belegen beim Konsumentenvertrauen den fünften Platz in Europa. Das zeigt der Nielsen Verbrauchervertrauensindex, der im ersten Quartal 2018 hierzulande bei 104 Indexpunkten liegt. Im Vergleich zum vorangegangenen Quartal legt die Konsumentenstimmung in der Schweiz damit um fünf Punkte zu und liegt mittlerweile 18 Punkte über dem europäischen Durchschnitt von 86 Punkten. Die Schweiz ist damit von Platz zehn auf Platz fünf aufgerückt.

Das ist das Ergebnis der aktuellen Studie zum Verbrauchervertrauen von The Conference Board und Nielsen, einem globalen Performance Management Unternehmen, das Informationen und Erkenntnisse zum Medien- und Konsumverhalten von Verbrauchern liefert. Der Verbrauchervertrauensindex bildet die Einschätzung der Verbraucher zu ihren Job-Aussichten, ihrer persönlichen finanziellen Situation und ihrer Bereitschaft ab, Geld auszugeben – immer mit Blick auf die kommenden zwölf Monate. Weltweit untersucht Nielsen seit 2005 das Verbrauchervertrauen in 64 Ländern.

«Die Konsumentenstimmung der Schweizer befindet sich auf der Überholspur und ist unter die Top 5 in Europa geklettert. Der Abstand zum europäischen Durchschnitt wird dabei immer grösser. Denn besonders ihre Job-Aussichten sehen die Schweizer deutlich positiver als der Rest Europas. Dies könnte ein Grund dafür sein, dass die Kauflaune im Vergleich zum Quartal zuvor gestiegen ist. Das liegt vor allem am stetigen Wirtschaftsaufschwung und stabilen Preisentwicklungen hierzulande», erklärt Pedro Lima, Geschäftsführer Nielsen Schweiz.

Optimistischer als die Schweizer sind nur die Dänen (114 Punkte), die Tschechen (108,5 Punkte), die Deutschen (108) und Israel (105 Punkte). Im Europa-Vergleich verzeichnen die Schweiz, Deutschland und Serbien mit einem Plus von fünf Punkten das grösste Wachstum beim Verbrauchervertrauen.

Job-Optimismus über Europa-Niveau

Während also der Job-Optimismus hierzulande ungebrochen ist und 69 Prozent der Schweizer ihre Beschäftigungsaussicht für die kommenden 12 Monate mit sehr gut oder gut bewerten, sagen das nur 39 Prozent des europäischen Durchschnitts. «Das Vertrauen der Schweizer in den Arbeitsmarkt und ihre Beschäftigungslage erreicht mit diesen Zahlen Rekordniveau. Da die Konsumentenstimmung und die Job-Aussichten eng verknüpft sind, ist es kaum verwunderlich, dass die Schweiz auch hier im Europa-Ranking vorne mit dabei ist», sagt Pedro Lima. Nur die Tschechen sehen ihre Beschäftigungslage noch positiver (71 Prozent), die Dänen (69 Prozent) kommen auf das gleiche Ergebnis wie die Schweizer und die Deutschen.

Schweizer spendierfreudiger als viele andere Europäer

Die Schweizer schauen aber nicht nur positiv auf ihre Beschäftigungslage, sondern auch auf ihre persönlichen Finanzen. Im ersten Quartal 2018 bewerten über die Hälfte (57 Prozent) der befragten Schweizer ihre eigene finanzielle Lage für die kommenden 12 Monate mit sehr gut oder gut. Auch diese positive Einschätzung ist im Quartals-Vergleich um zwei Prozent gestiegen und liegt klar über der durchschnittlichen europäischen Bewertung von 47 Prozent.

Der optimistische Blick auf die eigenen Finanzen spiegelt sich allerdings nur teilweise in der Shopping-Laune der Schweizer wider. Denn weniger als die Hälfte (48 Prozent) sehen die nächsten Monate als guten Zeitpunkt, um Geld auszugeben und Anschaffungen zu tätigen. Im Europa-Schnitt sind es hier sogar nur 37 Prozent. «Der Blick auf die gesamteuropäischen Zahlen zeigt, dass die Schweizer ihr Geld eher ausgeben als andere Europäer. Allerdings kommen die Schweizer nicht an die Kauflaune der Deutschen (54 Prozent), der Dänen (56 Prozent) oder der Tschechen (52 Prozent) heran», sagt Pedro Lima.

Europa spart, Schweiz investiert in Urlaub, Gesundheitsvorsorge und neue Kleidung

Nachdem die Schweizer also ihre Lebenskosten gedeckt haben, denken sie bei ihren Ausgaben zuerst an Urlaub (48 Prozent). Wie auch in den vorangegangenen Quartalen liegen Gesundheitsvorsorge (41 Prozent) auf Platz zwei und neue Kleidung (35 Prozent) auf Platz drei.

Ans Sparen denken nur 28 Prozent der Schweizer Konsumten, nachdem sie ihre Lebenskosten gedeckt haben. «Auch wenn der Gedanke an den Sparstrumpf bei den Schweizern damit prozentual zwar um einen Prozent zulegt (Q4 2017: 27 Prozent), ist der europäische Durchschnitt deutlich stärker auf Sparkurs», ordnet Pedro Lima ein. Im Durchschnitt geben hier 40 Prozent an, ihr Geld vorrangig zu sparen. Erst danach gibt der Europa-Durchschnitt Geld für Urlaub und Reisen (37 Prozent) aus oder denkt an neue Kleidung (37 Prozent).

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