Die Schweiz ist auf Instagram gut vertreten, bedient aber die alten Klischees

Die Organisation Präsenz Schweiz hat auf Instagram die 2017 geposteten Bilder mit Schweiz-Bezug analysiert. Dabei zeigt sich: Das Image, das die Schweiz im Ausland geniesst, ist ziemlich klischeebehaftet.

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Die Bundesorganisation Präsenz Schweiz, welche sich für die Imageverbesserung im Ausland einsetzt, wertete 6,4 Millionen Bilder mit Schweiz-Hashtags in verschiedenen Sprachen aus, gepostet von 5,2 Millionen Nutzern. Wie die Zeitung Le Matin Dimanche schreibt, zeigt sich: Die Schweiz ist auf Instagram gut präsent und kommt bei den Usern gut an: 657 Millionen Likes und – fast noch aussagekräftiger – 15,8 Millionen Kommentare generierten die Schweizer Bilder 2017.

Davon zeigten zwei Millionen Fotografien Landschaften und Natur – der Spitzenplatz. Eine Million Fotos bilden Architektur und eine weitere Million Fotos Luxusobjekte ab. 998’000 Fotos zeigen berühmte Personen, unter anderem auch die Fussballstars, wobei Granit Xhaka auf Instagram das beliebteste Aushängeschild der Nati ist.

Berge, Seen, Uhren

Die Analyse der Bilder macht deutlich: Das auf Instagram gezeigte Bild der Schweiz bedient in erster Linie die alten Klischees. Die typische Schweizer Landschaft sind demnach Berge, die sich in Seen spiegeln. Ein Schweizer Gebäude? Das Chalet. Geht es um Luxus, sieht man Uhren oder schöne Frauen in Luxushotels.

Nicolas Bideau, Direktor von Präsenz Schweiz, überrascht das nicht – auch wenn ihn das Resultat alles andere als freut. Denn die Bundesinitiative wurde 2000 ins Leben gerufen, um das Image der Schweiz im Ausland zu verbessern und dabei vor allem auch eine urbane Wahrnehmung des Landes zu fördern: «Es ist mein oberstes Ziel, unser Image zu diversifizieren. Ich wehre mich gegen diese Hartnäckigkeit von Klischees, besonders bei jungen Leuten», sagt er zu Le Matin Dimanche.

Käse und Kühe sind selten

Die Erhebung zeigt aber auch, dass nicht alles, was mit der Schweiz assoziiert wird, auch auf Instagram zur Geltung kommt. So sind etwa die traditionellen Käsespeisen Fondue und Raclette in einem direkten Schweizer Zusammenhang fast nicht präsent. Auch sucht man die klassischen Schweizer Vierbeiner Bernhardiner und Kuh oft vergeblich: «Die Instragrammer zeigen lieber ihre Haustiere», so Bideau. (hae)

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